Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 13.

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Novelle von Schmidt-Weißenfels, 155

Hilfe ihrer Eingeweihten vom Thron, und — in der Nacht noh, da man ihn nah Peterhof gebra<ht, wurde er exmordet.“ „Jh beſchwöre Sie, hängen Sie nicht ſolchen gräßlichen Erinnerungen nah!“

„Davor graut Jhnen, Madame, natürlih! Denn Peter's IT. Frau wax auch eine deutſche Prinzeſſin, gleich Ihnen.“

„Es kann mich nicht beleidigen,“ entgegnete ſie hoheit2= voll darauf, „was Sie mir da in's Geſicht ſagen; Sie ſind in dex That krank, Sixe, und aus Jhnen ſpricht das Fieber.“

Ex lachte unheimli< auf.

„Sagen Sie doh wahnſinnig, wie Jhr Hoſfräulein ! Nufen Sie es doch in die Korridore und aus den Fenſtern hinaus! Das iſt ja wohl Parole geworden der Verſchwörer, die unter Jhren Augen und Ohren ihr Werk treiben und von denen Sie, wie Sie verſichern, nichts wiſſen! Aber Sie werden ſehen, wie i< ihnen Allen die Maske vom Geſicht reiße; wie es unter einem furchtbaren Gericht auh Jhnen, Madame, klar werden wird, daß ſich unter meinen Nächſten die Verſchwörer befinden, welche mir das Schick= ſal meines Vaters bereiten wollen. Hahaha,“ lachte ex gellend auf, und wie von einer Viſion gefeſſelt, ſtarrte er vor ſich hin und kreiſchte: „Peter Feodorowitſch! Zax aller Reußen! Was haben fie Dix, mein armex Vater, für eine dide Halsbinde umgebunden! So haſt Du ſie ja nie getragen! Zeig” doch, zeig? doch, was man Dix für einen blauen Streifen darunter um Deinen Hals ſtrangulirt hat |“