Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 6.
34 Der lebte Foltunger.
Lippe nicht den Wunſch ausſprechen werde, fich mit einen dieſer koſtbaren Tücher zu ſ<müd>en.
Dex alte Herr hatte ſeinem Sohne einen minder böſen Empfang bereitet, als ex das beabſichtigt; einerſeits hatte die Befriedigung darüber, daß Gebhard nah Ausſage des Kapitäns das Schiff bei heftigem Sturme gut geführt, daß man ferner au< ſehr gute Geſchäfte in Bergen gemacht, ihn milder geſtimmt, andererſeits hatte die Vorſtellung Blanka’s, den Sohn, der nun einmal einen brennenden Thatendurſt beſibe, dur<h Strenge niht zu größerem Un=z gehorſam und Troß zu reizen, ihn veranlaßt, den Un-= gehorſam nicht allzu hart zu rügen. Gebhard hatte dur< die heimliche Entfernung vom Vaterhauſe gezeigt, daß ſelbſt die Drohung, thn zu verſtoßen, wenig helfen werde, und da hatte die Bitte Blanka’s, der Vater ſolle ihn nicht mehr wie einen Knaben behandeln, folle ſeinen Wünſchen Rechnung tragen, dann werde Gebhard dur< Güte beſſer als dur< Strenge zu leiten ſein, ihre Wirkung nicht verfehlt.
Dex Senator hatte das Wort der Vergebung geſprochen, aber deshalb nicht verziehen, noh tveniger ſeine Pläne în Bezug auf den Sohn geändert. Er gehörte zu den zähen Natuxen, die wohl die Wege, die ſie verfolgt haben, niht aber das Ziel aufgeben und nah einem Fehlſhlage mit verdoppeltem Eifer andere Mittel verſuchen. So hatte ev fich denn auh jeßt ſchon einen Plan geſchaffen, Gebhard?s Ehrgeiz auf Ziele nah ſeinem Geſchma>ke und den Jn= tereſſen ſeines Handelshauſes gemäß zu lenken, und da er den Einfluß Blanka’s auf -den jungen Mann kannte, hätte