Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 6.
86 Der lebte Folkunger.
“ triziers die Hand reichen werde, und daß Gebhard ſich fein höheres Glü>t wünſchen könne, als der Gaite einer Dame zu werden, die das Vertrauen und die Liebe der Königin von Dänemark beſaß. Sein Sohn konnte durch eine ſolche Verbindung das Ziel ſeiner ehrgeizigen Wünſche erreichen, ein Ritter und Feldherr odex Admiral werden , dem Hatz del8hauſe Warendorp erblühten aber die einflußreichſten Verbindungen in Kopenhagen.
Dex Senator hatte ſih mit dieſer Jdee wie mit einer Spekulation beſchäftigt, alle Chancen erwogen und der Plan war weit genug gereift, die erſten Schritte zu feiner Ausführung zu beginnen; Kanut durfte damit nicht zögern, er mußte Gebhard, der eben heimgekehrt war, ein Ziel für den Ehrgeiz geben, ehe derſelbe ſich ſelbſt ein ſolches ſuchte.
„Wie gefällt Dir die Gräfin Olfſtröm?“ fragte er pldblih, als Blanka gerade ein goldgeſti>tes Sammet=z gewebe entfaltete. „Du ſollteſt ſie auffordern, ſich dieſe Stoffe anzuſehen; die Königin Margaretha Hat nichts Aehnliches, ſolche Arbeit iſ no< niht na<h Lübe> ge= tommen.“
„Wenn Du es wünſcheſt, will ih ſie einladen, gern thue ih es nit, ſie gefällt mir wenig.“
„Weshalb niht?“
„Jh weiß es nicht — aber das iſt ja gleichgiltig.
„Das iſt es niht. J< wünſchte, daß Du Dich mit ihr befreundeteſt. Es ſpricht ſehr für ſie, daß eine Frau wie die Königin Margaretha ſie mit ihrem Vertrauen aus= zeichnet. Sie iſ ſ{hön und liebenswürdig, ſie jväre eine Frau, wie ih ſie Gebhard wünſchte.“