Bitef
und tod
könig
richard
des drittes
Dieses Bild des Erzschurken, des marcchiavellistischen Königs diente Shakespeare als Vorlage für seine Tragödie. Die Dichtung verbreitete den negativen Ruhm Richards
weit und nachhaltig über Englands Grenzen. Richard wurde zum Sinnbild des Bösen schlechthin. Und so steht er noch heute in der Deutung neben Hitler oder richtiger: der größte politische Verbrecher des 20. Jahrhunderts wird neben Richard gestellt.
Für den geschichtlich Denkenden sind nicht nur diese Vergleiche falsch, sondern auch diese Verteufelungen historicher Figuren. Im Falle Richards geht der Streit um ein historisch richtiges Richard-Bild, wie schon angedeutet, seit dem 16. Jahrhundert. Wer war Richard? War er ein Erzschurke oder nicht? Hat er die jungen Prinzen ermordet oder nicht? War er an den anderen Morden so beteiligt? Gingen in dieser Zeit absolutistischer Macht nicht auch die anderen ein wenig locker mit Messer, Beil und Gift um? Paul Murray Kendall, ein englischer Historiker, schrieb 1955: »Richard der Dritte wurde zweiunddreißig Jahre alt und hatte zwei Jahre, einen Monat und 28 Tage regiert. Die einzige Sprache, in der er sich mit Erfolg der Welt mitteilen konnte, war das einfache und klare Idiom des Mutes, und das Hauptthema, das er zum Ausdruck bringen sollte, war Gewalttat. Es hatte für ihn schon als Kind mit Gewalttat begonnen und hatte in Gewalttat geendet. Die kurze Sparnne dazwischen erzählt von Taten und hartem Dienst mit wenig Freude und viel Kummer. Wenn er bitteres Unrecht getan haben sollte, so hatte er auch ernstlich danach gestrebt, viel Gutes zu tun. Und auch in seinen trüben
f Dienste der Tudor-Dynastie, welche die Königs-Herrschaft des Hauses York mit dem Tode
Richards 111 ablöste, hatte zu
*— —— y Beginn des 16. Jahrhunderts das Bild eines Erzschurken von Richard entworfen. Kein geringerer als Thomas Morus, der
r damals Unter-Sheriff von London war, entwarf 1513 in seiner »Geschichte König
Eduard IV. und Richard III.« ( folgendes Charakterbild: »Richard war
verschlossen und verschwiegen, ein tiefer Heuchler, äußerlich zutraulich, wo er innerlich haßte. Immer bereit zu küssen, wo er zu morden gedachte. Schonungslos und grausam, nicht , immer aus bösem Willen, aber oft aus Ehrgeiz und wegen seiner Ziele, Freund und Feind galten ihm gleich, wo er seinen Vorteil fand. Und er schonte niemandes Leben, der ihm im Wege stand ...«
Tagen hat sich bis zum Ende seine Großmut bewahrt. Die Menschen haben nicht vergessen, wie der letzte York-König gestorben ist: König Richard wurde allein im dichtesten Gewühl seiner Feinde, tapfer kämpfend, getötet.«
Die Übersetzung und Spielfassung für das Deutsche Theater, die in der Kenntnis der geschichtlichen Realitäten und im Hinblick auf die politischen Interessen heutiger Zuschauer von Shakespeares Stück entstanden ist, hat nicht den falschen Ehrgeiz, Shakespeare zu verbessern. Aber sie vermeidet auch jede Tendenz, die Richard-Figur moralisch zu werten und zu verurteilen. Politische Schlüsse zu ziehen aus dem Verhalten Richards für heutiges richtiges politische Verhalten, historische Haltungen mit heutigen zu
vergleichen, dazu wird der Zuschauer aufgefordert. Das Spiel vom »Leben und tod könig Richard des Dritten« führt Richards Kampf um die Krone Englands, die Inbesitznahme der Königsgewalt, die Destruktion des geschaffenen
eigenen Machtapparates und schließlich das Erschlagen des Königs durch ein Volkscheer vor. Die Inszenierung gewährt Einblicke in die Strukturen und Methoden feudalistischer Machtpolitik, in Demagogie, Erpressung, Lüge und in eine ganze Serie von Morden, die das Stück von daher wohl in die Nähe heutiger Krimis bringen. Dabei geht es keineswegs nur tragisch zu; wie die Kritik zu recht betonte, ist sicher in keiner Richard-Inszenierung soviel gelacht worden wie in dieser.
Sta interesuje 'reditelja Manfredo Wekwertha u » Ricarda III«?
ričard 3 iz
rediteljevog
_ — Sadašnjem rada prethodile su dve postavke
Shakespeareovog '»Koriolana«. Prvi put a Berlinskom ansamblu 1964, a zatim a Londonu, u Nacionalnom
pozoristu.
Sta je posebno zanimljivo u »Ričardu III«? » Život i smrt kralja Ričarda Trećeg « već me odavno zaokuplja. Tačnije, od vremena moje saradnje v sa Brechtom. Poznato je ' Ereditavo ìnteresovanje za Shakespearea. Kod »Ricarda III« zanìmao g a je poseban problem: kako je Shakespeare jednog übica (a prologa komadu »Arturo Ui« označioga je kao »jednog od najvećih übica svih vremena«) ipak obdario sa toliko duha i Sarma, StaviSe dao sa simpatijom. Jer
Shakespeareov Ricard, hez, sumnje, spada u najsjajnije likove koje je on ikad napisao, i ne samo zbog negativne slave , zbog njegovih sramnih delà. Ricard raspatale briljantnim umom, inteligentnim duhom i, pre svega,
aspekta