Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 1/2

630 Siebente Ordnung: Nager; dreizehnte Familie: Haſen.

und weißen Mäuſen, rot, ſondern dunkler braun als die des Feldhaſen. Fn der Regel iſt der Alpenhaſe etwas kleiner als der Feldhaſe; doh gibt es auh 6 kg ſ<hwere Rammler; in Bünden wurde ſogar einer von 7,5 kg Gewicht geſchoſſen. Eine genaue Vergleichung eines halb ausgewaWhſenen Alpen- und eines gleih alten Berghaſen zeigte, daß der erſtere ein weit feineres/ kflügeres Ausſehen hatte, in ſeinen Bewegungen leihter und weniger dummſcheu war. Sein Schienbein war auffallend ſtärker gewölbt, Kopf und Naſe kürzer, die Löffel kleiner, aber die Hinterläufe länger als die des braunen Hafen, welcher furhtſamer war als ſcin alpiner Vetter. Die Bündener Berghaſenjäger unterſcheiden zweierlei

Alpen- oder Shneehaſe- (Lepus timidus). 1/; natürl. Größe.

Haſen, welche im Winter weiß werden, und nennen ſie Wald- und Berghaſen, von denen die erſteren größer ſeien und auh im Sommer nicht über die Holzgrenze gingen, während die lebteren kleiner und didköpfiger wären als die weißen Waldhaſen.

„Wenn im Dezember die Alpen in Schnee begraben liegen, iſt dieſer Haſe fo rein weiß wie der Schnee; nur die Spiben der Ohren bleiben ſ{hwarz. Die Frühlingsſonne erregt vom März an einen ſehr merkwürdigen Farbenwechſel. Er wird zuerſt auf dem Rücken grau, und einzelne graue Haare miſchen ſi< immer reichlicher auh auf den Seiten ins Weiße: Jm April ſieht er ſonderbar unregelmäßig geſche>t oder beſprengt aus. Von Tag zu Tag nimmt die dunkelbraune Färbung überhand, und endlich erſt im Mai iſt ſie ganz vollendet, dann aber rein einfarbig, nicht geſprenkelt wie beim gemeinen Haſen, welcher „auch eine derbere Behaarung hat als der Alpenhaſe. Jm Herbſte fängr er ſchon mit dem erſten Schnee an, einzelne weiße Haare zu. bekommen; doch geht, wie in den Alpen der Sieg des Winters ſih raſcher entſcheidet als der des Frühlings, der Farbenwechſel im