Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 2/2, S. 526

486 Vierte Ordnung: Hühnervögel; erſte Familie: Faſanvögel.

grauſchwarz, roſtgelb gefle>t und gebändert, die Oberflügelde>federn den Rücenfedern ähnlich, die des Unterkörpers roſtgelb, braun gefle>t und gebändert. Fm zweiten Federfleide iſt das Gefieder des Kopfes und Hinterhalſes roſtgraugelb mit ſhwärzlihen und braunen Querbinden und Zicza>linien, das des Rückens auf roſtbraunem Grunde ebenſo gezeichnet, die Stelle unter dem Auge bräunlih und weiß gefle>t, die Kehle grauweiß mit tiefgrauen Säumen und Querfle>en, der Vorderhals roſtgelblihweiß mit ſ{<wärzlihen Querbinden und roſtfarbener Spigenkante, an welcher zuweilen noh eine ſhwärzliche ſteht, der Kropf roſtgelb mit weißlichen Federſpizen und Fle>en, der übrige Unterkörper mit weißen und roſtgelben, braunen und in die Quere geſtreiften Federn, die eine ſehr unregelmäßige Zeichnung bilden, bekleidet. Das Auge iſt bläulih, der Stern grau, der Schnabel hornfarbig; die Zehen ſind horngrau, die Nägel hornweißlich, die Fußwurzeln immer noh mit grauen Daunen beſeßt. Bis jezt ſind Männchen und Weibchen einander ähnlich gefärbt; doch zeigt ſih ſhon der Größenunterſchied. i

Das Kleid des Weibchens geht nun allmählich ohne merklichen Farbenunterſchied in das ausgefärbte über; das Männchen legt noch ein drittes Federkleid an. Jn dieſem iſt der Kopf ſchwarzgrau, auf der vorderen Hälfte roſtfarben überflogen, überall hell aſ<hgrau gewäſſert; der Hinterhals und die Halsſeiten ſind aſchgrau, unmerkli<h ins Gelbgraue ziehend, mit ſehr feinen Zizalinien; gleihe Färbung zeigt ſih auf Unterrü>en und Steiß, auf dem Oberrü>en hingegen ein mattes Roſtbraun mit ſ{hwarzbraunen Zickza>linien. Die noch ſtumpfſpizigen Schwungfedern ſind grauſhwarz, matt roſtgelb gefle> und gekantet, die Oberarmfedern, wie die Oberflügelde>federn, dunkel roſtbraun mit weißlichen Spigenfle>en und ſhwärzlihen, ſehr ſhmalen Zi>za>linien. Das Kehlgefieder iſt grauweiß mit \<wärzlichen und tiefgrauen Spißenkanten, das des Vorderhalſes weißli<, ſ<wärzli<h und aſchgrau gefle>t und gewäſſert, das des Kropfes in der Mitte und da, wo er an den Oberhals anſtößt, ſhwarz mit roſtfarbenen und grauen Spigenkanten, im übrigen roſtfarben, ſ{hwärzli< und ſhwarzbraun gemiſcht. Auf der Mitte der Bruſt erſcheinen alle Federn ſchwarz, roſtfarben beſprißt und befle>t, an den Spigzen weiß, auf den Seiten matt roſt: braun mit weißen Spigen und ſchwarzen Ziza>linien, auf Bauch und Schienbein weiß und grauweiß gemiſcht. Das Auge iſt ſ{hwarz, der Stern braun, der Schnabel hornfarben, unten lichter, an der Kante hornweißlich, die Fußwurzel bis an den Urſprung der Zehen mit weißgrauen, daunenartigen Federn bekleidet; die Zehen ſind hornfarbig, die Nägel hinten dunkel, vorn hell hornfarbig Wenn der junge Auerhahn die Hälfte ſeiner Größe erreicht hat, brechen die Federn des ausgefärbten Kleides hervor und zwar zuerſt in den Flügeln und im Schwanze, dann an den Seiten, der Bruſt und ſpäter am übrigen Körper. Der Wuchs und die Erzeugung aller geht ſo langſam von ſtatten, daß mit Vollendung des neuen Kleides der Vogel auch ſeine Größe ſo ziemlih erlangt hat. Später mauſert er jährlih nur einmal, erſeßt dabei gleichzeitig aber auch die hornige Decke des Shnabels, der Tarſen und der Krallen. Die jungen Hennen ſind im erſten Herbſte, die jungen Hähne im folgenden Frühjahre erwachſen und fortpflanzungsfähig; beide nehmen fortan nur noh an Stärke zu.

Jm Spätherbſte trennt ſich die junge Familie na< dem Geſchlehte: die Weibchen bleiben bei der Mutter; die Hähne ſtreifen gemeinſam umher, laſſen ab und zu ihre Stimme vernehmen (Herbſtbalz), kämpfen zuweilen und beginnen im nächſten Frühjahre die Lebensweiſe der alten.

Außer dem Fuchſe und dem Habichte ſtellen noch viele Feinde dem Auerhuhne nah. Die alten Hähne ſind freilih vor den meiſten Raubtieren geſichert, dank ihrer Vorſicht und ihres Baumlebens ; die zarten Jungen hingegen und noch mehr die Eier werden von allerlei Raubgezücht hart mitgenommen und auch die ſ{<wächeren Hennen größeren Raubtieren,