Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 2/3

Steinwälzer. Auſternfiſcher. S1

fallen auf dur< ihre Shmächtigkeit, die Gaumenbeine durch ihre Breite; die Augenſcheidewand iſt mehrfah durhbrohen. Ausgebildete Naſendrüſen, die als breite Polſter die zwiſchen den Augen befindliche Gegend der Stirnbeine bede>en, die kurze, am hinteren Nande mit hornigen Zähnen beſeßte Zunge, der di>wandige, reihmuskelige Vormagen, der ſhwachmuskelige Magen und der ſehr lange Darmſchlau<h mögen außerdem noh hervorgehoben werden. Das Gefieder iſt auf der Oberſeite, dem Vorderhalſe und Kropfe ſchwarz, etwas ſchillernd, auf dem Unterrü>ken und Bürzel, unter dem Auge, auf der Bruſt und dem Bauche weiß; die Handſhwingen und Steuerfedern ſind an der Wurzel weiß,

Auſtern fiſher (Haematopus ostrilegus). ?/s natürl. Größe.

im übrigen ſhwarz. Das Auge iſt lebhaft blutrot, am Rande orangefarbig, ein na>tex Ring darum mennigrot; der Schnabel zeigt dieſelbe Färbung, hat aber eine lichtere Spiße; die Füße ſehen dunkelrot aus. Die Länge beträgt 42, die Breite 82, die Fittihlänge 25, die Shwanzlänge 11 ecm. Das Weibchen iſt etwas kleiner und das Schwarze an der Vorderbruſt bei ihm auf einen geringen Raum beſchränkt. Fm Winterkleide zeigt die Gurgel cinen weißen halbmondförmigen Fle>en.

Vom Nordkap oder vom Finniſchen Meerbuſen an bis zum Kap Tarifa hat man den Auſternfiſcher an allen europäiſchen Küſten beobachtet, beſonders häufig da, wo die Küſte felſig iſt. Ebenſo findet er ſi< auf den JFnſeln der Nordſee und allen Küſten des Eismeeres und auffallenderweiſe auh an großen Strömen Nordaſiens, ſo, nah unſeren Beobachtungen, am ganzen unteren Db. Nach Südeuropa kommt er während des Winters aber keineswegs häufig; denn ſeine Wanderungen ſind in mehrfacher Hinſicht eigentümlich. So verläßt er den Strand der Oſtſee regelmäßig, während er auf Jsland bloß vom Nordrande

Brehm, Tierleben. 3. Auflage. FT. 6