Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 2/3

76 Siebente Ordnung: Suchvögel; ecſte Familie: Regenpfeifer.

Nordoſten Afrikas als ſeine eigentliche Heimat bezeihnen. An den Strömen Weſtafrikas und ausnahmsweiſe in Paläſtina hat man ihn ebenfalls beobachtet; ob er aber wirkli ſhon auf europäiſchem Boden angetroffen wurde, wie man behauptet hat, bleibt noch fraglich. Jedenfalls gehört er weder zu den Zug- noch zu den Strichvögeln. Wenn möglich, wählt er eine Sandbank zu ſeinem Standorte und hält an dieſem feſt, ſo lange ihn das Steigen des Waſſers nicht vertreibt.

Schwerlich dürfte es einen Nilreiſenden geben, dem der ſ{hmue, lebendige, gewandte und ſchreiluſtige Vogel nicht aufgefallen wäre. Er macht ſih bemerkli<h, wenn er mit der

Krofodilwächter (Cursorius aegyptius). 12 natürl. Größe.

jeiner Familie eignen Eilfertigkeit dahinrennt, und no< bemerkliher, wenn er über dem Waſſer wegfliegt und dabei ſeine volle Schönheit, die weiß und hwarz gebänderten Shwingen, entfaltet. Sein Lauf iſt ſehr gewandt, geſchieht aber niht ru>weiſe; der Flug fördert, den ſpizigen Schwingen entſprechend, ſehr raſh, ſcheint auh durchaus niht zu ermüden, wird aber ſelten weit ausgedehnt. Der Krokodilwächter fliegt höchſtens von einer Sandbank zur anderen und dabei ſtets ſehr niedrig über dem Waſſer dahin, niemals na<h Art unſerer Regenpfeifer oder Strandläufer, die ſobald wie mögli eine gewiſſe, ihnen ſicher dünkende Höhe zu erreichen ſuhen. Während des Fluges vernimmt man regelmäßig ſeine laute, pfeifende Stimme, die aus einer Reihe von Tönen beſteht und ungefähr wie „tſ{hip tſhip hoit“ Uingt. Aber auh im Sigzen oder Umherlaufen läßt ſi< der Vogel oft vernehmen; denn er iſt ebenſo redſelig, wie ſein Verwandter ſ{hweigſam.