Das Leben des Fürsten Milosch und seine Kriege : mit dem Bildniss des Fürsten und einer Charte von Serbien

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ſo erſhre>t worden waren , von den Serbier verfolgt und an den Bächen getödtet und gefangen genommen. Die Verwirrung war bei den Türken “ſo groß, daß ſie ſich gar nicht wehrten, ſondern blos in der Flucht ihre Rettung ſuchten z die, welche niht mehr fliehen konnten, fielen auf dem Wege und um den Weg herum nieder. Mancher ſerbiſche Held wechſelte an dieſem Tage zehn türkiſche Pferde , ‘d. h, wenn ſein Pferd müde war, \o nahm er das , welches ihm größer , ſtärker und beſſer vorkam; wenn aber auch dieſes müde geworden, ſo ließ er es lauſen und nahm ein drittes u. ſt. f. Ein einziger Serbier konnte jet hundert Türken anfallen, und die türkiſhen Sklaven wegnehmen, *) Zuleßt mußte Miloſch ruſen:. „Fett laßt es gehen, Brüder, um Gottes Willenz ſonſt iſt es eine Sünde vor Gott.“ — Nachdem aber die Serbier den Feind

©) Z. B. merkte Miloſ< in einem Haufen Türken , die auf dem Abhange eines Berges ihm gegenüber flohen, eine türkiſche Frau und ſagte zu ſeinem Momken: „Wer mir jene Frau bringt, damit fie ſich niht mehr mit dem Fliehen plagt, bekommt von mir hundert Gro ſ<en!“ Darauf ſpornte ſein damaliger Koh, Namens Arſenije, ſcin Pferd und ging hin. Ohngeachtet die Türken einige Piſtolen auf ihn abſchoſſen , die er auch ſeinerſeits erwiederte, flohen ſie doch alle auseinander ; da fing er das Pferd der Türkin auf und brachte fie dem Miloſ<. Diefer reichte ihm die verſprochenen hundert Groſchen , der Koch- wollte ſie aber ni<t nehmen, fondern küßte die Hand des Mil o \< und ſagte zu ihm: „Bei Gott niht, Hoſpodar! Jch habe bei ihr f<on mehr gefunden.“