Das Leben des Fürsten Milosch und seine Kriege : mit dem Bildniss des Fürsten und einer Charte von Serbien

— GS

ſtürmenz doh M il o gab es nicht zu, und ließ ſie an dieſem Tage recht ausruhen, die Faſchinen ſammeln und ausbeſſern. Den Tag darauf, «ebenſo gegen Abend, griff er die andere Schanze an und nahm ſie viel leichter als die erſte. . Dann griff er die dritte an und nahm ſie ebenfalls. Jett \{loſſen ſich die Türken blos in der großen Schanze ein, (wo ſie eine Kanone hatten) und in zwei kleinere um die Kirche und um die Moſchee herum. Da griffen die Serbier am andern Tage gegen Abend auch jen e Schanze bei der Kirche an und bemächtigten ſich“ ſo aller Wälle; doch konnten ſie nicht die Türken aus der Kirche vertreiben, denn dieſe hatten überall herum Schießſcharten gemacht und ſich gut befeſtigt. Einige hundert Serbier brachten die ganze Nacht bei der Kirche zu und nachdem ſie ſi< ein wenig verſchanzt hatten, blieben ſie auh den Tag über zwiſchen der Kirche und der türkiſchen Schanze. An Eſſen und Trinken konnte nicht gedacht werden, denn Niemand vermochte etwas zu bringen z nux M iloſ gab ſpäter gegen Abend einem Manne fünfzig Groſchen, dieſer nahm einen Branntweinſchlauch auf ſcine Schultern, drang durch die türkiſchen Kugeln und brachte ihn auf die Wälle. An dem nämlichen Tage machten die Türken einmal einen Ausfall aus der großen Schanze und "wollten auf die Serbier Sturm laufen; doch wehrten ſich dieſe mit gutem Erfolg. Als es Abend geworden war, griffen die Serbier alle die Kirche an, ſchoſſen Breſche in die Mauer, ſtiegen cinigemal in den Altar *), wurden aber jedesmal von den

®) Altar heißt in dieſen Kirchen der ganze Chor, wo -der

Geiſtliche Meſſe lieſt.