Donauschwaben in Batschka

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mindest zeitweise deutsche Bevölkerung im Batscherland ist nach 1525 verschwunden, ebenso wie die andere Bevölkerung bereits dem Bauernaufstand (1514) und anschließend den Türken zum Opfer gefallen ist. Nach der madjarischen Niederlage bei Mohatsch (Mohdcs) flüchtete die Bevölkerung west- und nordwärts, oder sie wurde von den Türken in den zahlreichen Kriegszügen der nächsten Jahre niedergemacht oder in die Sklaverei verschleppt. Auch wenn Apatin in der Türkenzeit in Aufzeichnungen und auf .Landkarten bis 1690 immer wieder erscheint, ist es nach der Verdrängung der Türken und dem Karlowitzer Frieden 1699 Es ist ein Teil des von Serben besetzten Ortes Bukcsinovics und wird von den Serben Opatin genannt. Jedenfalls haben die jetzt hier lebenden Serben wie die etwas später angesiedelten Deutschen mit der vortürkischen und in der türkischen Zeit hier lebenden Bevölkerung nichts gemeinsam. Die in der Habsburgerzeit angesetzte nationale Mischbevölkerung des Batscherlandes geht auf die Neubesiedlung nach der Befreiung von der Türkenherrschaft zurück. Ausführlicher über die früh- und vordonauschwäbische Zeit in: Senz, Josef Volkmar: Apatiner Heimatbuch, Straubing 1966, 832 Seiten, 14—66 S. Apatin im donauschwäbischen Wiederaufbau des ungarisch-pannonischen Beckens Das deutsche Apatin konnte entstehen, nachdem der pannonische Teil des Donau-Karpatenraumes unter die Herrschaft der Habsburger gekommen war. Als König Ludwig 11. 1526 in der Schlacht bei Mohatsch (Mohacs) fiel, ging die Krone Ungarns im legalen Erbgang auf das Haus Habsburg über. Da die Habsburger auch deutsche Kaiser waren, blieb das zukünftige Schicksal Ungarns engstens mit dem Schicksal des Deutschen Reiches, bzw. Österreichs verbunden. Zunächst eroberten aber die Türken den größten Teil Ungarns und drangen bis Wien vor. Hier konnten sie abgewehrt werden (1529). Auch alle weiteren Vorstöße der Türken nach dem Westen gelang es zu verhindern. Die Wende trat allerdings erst mit dem großen Sieg der christlichen Heere am Kahlenberg bei Wien ein (1683). Anschließend befreiten die kaiserlichen Heere ganz Ungarn bis Belgrad. Prinz Eugen besiegte die Türken noch bei Zenta (1699). Im anschließenden Frieden in Karlowitz (1699) kam Ungarn mit dem Batscherland an den Kaiser. Das Banat und die südlich gelegenen Gebiete kamen erst nach dem Frieden von Passarowitz (1718) an Österreich. Die lange Türkenherrschaft und die Befreiungskriege verwüsteten und entvölkerten die pannonischen Landschaften und forderten daher von der Wiener Regierung die Ingangsetzung eines großangelegten Einrichtungswerkes. Grundbesitz erhielt in den befreiten Gebieten nur, wer sein Besitzrecht urkundlich nach weisen konnte. Herrenloses Land überging in den Besitz des Staates. Es kam in die Verwaltung der Hofkammer. Fortan verfügte der König darüber. Im Zuge der Besiedlung des Landes entstanden auf diesem staatlichen "Königsboden" die planmäßig angelegten Kameralgemeinden, die durch deutsche Einwanderer aufgebaut wurden. Dem großen habsburgischen Siedlungswerk, das den Wiederaufbau des Batscherlandes bezweckte, verdankt auch das deutsche Apatin-Abthausen sein Entstehen. Die Besiedlung verlieh den am meisten entvölkerten Landschaften im Süden ein völlig neues Aussehen. Die neuen Siedlungen und Gemeinden des Batscherlandes entstanden im 1 7. und 18. Jahrhundert. In dieser Zeit wanderten die Schokatzen, Bunjewatzen, Serben, Deutsche, Madjaren, Slowaken und Ruthenen ein, die bis in die Gegenwart Träger des bodenständigen Lebens im Batschgau blieben. Diese Bevölkerung hat aber keinerlei ethnische Verbindung zu der vortürkischen Bevölkerung, die vor der Türkenherrschaft nach Norden und Westen auswich, die unter den Einwirkungen des Krieges zugrunde ging oder von den Türken in die Sklaverei verschleppt wurde. Beim Wiederaufbau des Landes kam es zu folgenden Aktionen:

a) Errichtung der Städte durch staatliche Maßnahmen, b) Errichtung der Militärgrenze durch Maßnahmen des Hofkriegsrates,