Illustrierte Geschichte des Orientalischen Krieges von 1876-1878. : mit 318 Illustrationen, Plänen, Porträts und zwei Karten
Sergius, Herzog von Leuchtenberg,
gefallen am 24, October 1877.
Feldherr Mineurarbeiten unter der zweiten Grivißa-Redoute ausführen laſſen.
Was den General Franz Eduard v. Totleben anbelangt, war derſelbe im Fahre 1818 zu Mitau in Livland geboren. Erſt zum Kaufmannsſtande beſtimmt, trat er als ſiebzehnjähriger Jüngling in die Petersburger JngenieurAkademie, die er drei Fahre ſpäter als Jngenieur-Lieutenant verließ. Bei der Belagerung mehrerer Tſcherkeſſenforts leitete er erfolgrei die Angriff8arbeiten. Jm Donaufeldzuge 1854 machte er als Dberſtlieutenant unter General Sh ilder die Belagerung von Siliſtria mit und zeichnete ſi< ſo aus, daß er, als Sebaſtopol bedroht erſchien, dorthin berufen wurde. Totleben if der elfmonatli<he Widerſtand dieſer Feſtung zu danken, die er gewiſſermaßen unter dem Feuer des Feindes, auf der im Anfange noch faſt offe-
Zimmermann, Geſch, des orient. Krieges.
nen Südſeite mit jener bewunderungs8würdigen Feldherrnkunſt ausftattete, gegen die ſi< der Angriff von 130.000 Feinden mit über 800 Geſhüßen ſo lange vergebli<h erſhöpfte. Kurze Zeit vor dem Fall Sebaſtopols mußte er dasſelbe verlaſſen, weil er beim Angriffe verwundet worden war. Wahrſcheinli<h wäre es ihm geſungen, den Widerſtand zu verlängern, wenn es ihm vergönnt geweſen wäre, denſelben perſönlich leiten zu fönnen. Der jugendli<he ruhmreiche Genie-Oberſt wurde vom Kaiſer Alexander mit den höchſten Ehrenauszei<hnungen belohnt. Jm Fahre 1858 wurde er zum Generalmajor, 1860 zum General-Lieutenant befördert. Er wurde dem Großfürſten Nikolaus, dem Obercommandanten der Ruſſen in Bulgarien, der als Generalinſpector an der Spitze des ruſſiſhen Genieweſens ſteht, als „Gehilfe“ beigegeben. Yn dieſer Eigenſchaft 116