In jedes Menschen Gesichte steht seine Geschichte : Lehrbuch der Physiognomie : mit 140 Abbildungen

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zu gebrauchen. An Ddiejer Stelle jei jedoch fofort betont, daß die Stirnfalten für ji) allein ohne jede mimifche oder phyliognomijche Bedeutung find. Wert erhalten fie erft in Verbindung mit anderen Merkmalen.

Carus hob hervor, daß alles, was den Stand der Sntelligenz verrät, im Knocdhenbau des Vorderhauptes zum Ausdrud fommen und mas von den Gemütsbewegungen erjcheint, in der Hautbededung jich fenntlic machen wird. Diejfe Aniicht bejtätigt zum Teil unfere Ausführungen im vorigen Kapitel, aber die Wirklichkeit geht über den zweiten Teil des Sates hinaus. Die Stirn ift unbeftreitbar das Organ unferer intelligenten Geijtesfräfte, ihrem Bau gebührt die größte Beachtung. m allgemeinen gilt von ihr, was vom Kopfbau gejagt wurde. Wie jedes gefunde jehön und fräftig gebaute Organ den Schluß zuläßt ftärker und ausdauernder zu fein, jo wird auch hier jchöner, ebenmäßiger, vornehmer Bau den Schluß auf größere Entfaltung der Geijtesfräfte zulafjen.. Vergleihen wir die Stirnen Goethes, Caejars und Napoleons, oder die energijchbreite von Bebel (Abb. 14) mit Fig. 117 und dem Sdioten im vorlegten Kapitel, jo ipringen uns greifbare Unterjchiede jofort ins Auge. Selbjt wenn die übrigen Teile des Gefichts bedeckt werden, bleibt der Eindrucd derjelbe. Der Durchfchnittstypus der Bauernjtirn weicht immer vom-Duchfchnittstyp der Forjcher und Künstler ab. Llebereinftimmende Uehnlichkeit mit der erjteren weilt die Durchjchnittsitirn Der Landpfarrer auf, die meift Bauernjöhne, aljo Fleilc vom Fzleifhe der Bauern, Geift von ihrem Geijte jind und nad) Temperament, Neigung und Eigenart mit diejen übereinftimmen. Anders ijt es beim hohen Ffatholifchen Clerus. Hier geben fait nur Ddemofratijhe Grundjfäße den Ausjchlag, bier kommen nur Die begabtejten, talentvolliten Köpfe vorwärts und darum finden wir unter ihnen, mit wenig YAusnehmen, die mehr oder weniger jcehmale, hohe oder die breite jehr vollfommene Stirn, mit gut entwideltem Borderhaupt. ES ijt einleuchtend und mit Sicherheit anzunehmen, daß Art und Maß der phofifchen Eigentiimlichfeiten nad) den Gejegen der Anthropologie auch) andere piyhiiche Anlagen zur Folge haben werden. Die Entfaltung der Neiqungen, Empfindungen und Fähigkeiten wird bei jeder bejonderen Form eine andere jein. Die volljtändige Negierung