Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

Portugall 1809. 355

ein Wageſtú>, das ſeinen Urhebern theuer zu ſtehen fommen, und ihnen nur Verderben bringen wird.“

Dieſe Sprache führte Napoleon wider einen Mann, der dazu „beſtimmt war , einſt ſeinem politiſchen Daſeyn den lebten Stoß zu verſeben:; wobey derſelbe vergeſſen zu haben ſchien, daß er ſelbſt bey Eßling eine Unvorſichtigkeit bewieſen hatte, wie deren nur wenige in der Geſchichte aufzufinden ſind, Der ganze Jnhalc dieſer Sentenz leidet auf ihn ſelbſt in der Folge ſine ganze Anwendung, indem die Eroberung von Mosfkau weder Ueberlegung no< Vorſicht bewies. Noch war der Friede mit Oeſterreich nicht unterzeichnet, als eine neue Schmähung gegen Wellington, im Moniteur vom 9, Oct. 1809, ‘fih befand: h

»Dieſer General der Cipayes hatte die große Thorheit begangen, bis in die Mitte von Spanien vorzurücen, ohne im Geringſten zu wiſſen, was vor ihm oder ihm zur Seite war. . Er flieht nun in aller Eile, und ev thut wohl daran. War jemals ein unvorſichtiger General, ſo ijè es. gewiß Lord Wellington. Wenu er die engliſche Armee noch lange commandirt, ſo dürfen wir „uns ſchmeicheln, von den brillancen Combinationen eines Generals, der in der Kriegswiſſenſchaſt ein ſolcher Neus ling zu ſeyn ſcheint, recht große Vortheile zu ziehen,“

Freylich fonnte Lord Wellington, welcher 22000 Mann „Infanterie und 3000 Mann Cavallerie um dieſe Zeit commandirte, der franzöſiſchen Macht in Spanien keinen Widerſtand leiſten, zumal da dieſe Truppen durch ermúüe dende Märſche, Krankheiten und Mangel an Lebensmitteln, außer Stande war, daszenige zu leiſten, was unter andern Umſtänden möglih geweſen wäre; daher det Wellington nach Portugall zurückkehren mußte, um ſeie nen Truppen die erforderliche Ruhe und Pflege zu verſchaſſem Eben ſo wenig ließ ſich von den portugieſiſchen

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