Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

256 Portugall 1809.

Truppen, welche no< im Kriegesdienſte gänzlich uner: fahren waren, erwarten ; obgleich es denſelben, nicht ai Eifer zur Vertheidigung des Vaterlandes fehlte.

‘Nicht ſo vorſichtig handelte die ſpaniſche Central; Junta, welche troß allen Vorſtellungen von engliſcher Seite, die ganze ſpaniſche Armee von 55000 Mann, bey Occana aufs Spiel ſebte.

Frankreich wandte nun alle ihm zu Gebote ſtehende Mittel an, nicht nur das ſüdliche Spanien, ſondern auh Portugall zu unterjochen, es möge auch foſten was es wolle. Aus der ungeheuern großen Macht welche Napoleôn gegen- Portugall zuſammenzog, ließ es fich ſchlicßen, daß es mit den hochtönenden Proclamationen deſſelben, eben nicht re<ter Ernſt geweſen ſeyn niſſe, “indem Maſſena über die, aus $2000 Mann beſtehende, gegen Portugall beſtimmte Armee, den Oberbefehl erhielt, welche noch durch 12000 Mann unter Kellermann und Serras verſtärkt wurde. Außerdein ſtand’ der Marſchall Soult mit 90000 Mann im ſüdlichen Spanien, welcher nôthigenfalls durch Diverſionen, zur Eroberung von Portugall mitwirken konnte, Wellington hatte alſo einen großen und ungleichen Kampf zu beſtehen, da ſeine Armee nur aus 25900 Mann Engländer und 409c0 Mann Portugieſen beſtand, wozu noch etwa 45000 Mann Miliz und bewafnete Bauern kamen.

Maſſena erôfnete den Feldzug dur<h die Belagerutig und Eroberung von Ciudad : Rodrigo, und nach: dem auch Almeida, faſt in einen Steinhaufen verwandelt, in franzöſiſche Hände fiel, drangen die Fran: zoſen durch das Thal Mondego in das Junnere von DBortugall, Bey dieſem Eindringen der Feinde verdienc ein ſeltener Zug heroiſcher Entſchloſſenheit bemerke zu werden, indem die Einwohner ſämratlich ihre Wohnungen verließen, ihre beſten Habſeligkeicen mit ſich

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