Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

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gen könne, da dieſe ihn nicht anerkennen wollen, daß er aber dennoch ſeinen eingegangenen Verbindlichkeiten getreu bleiben würde. Bald darauf wurde ihm aber von Wien der Vorſchlag überbraht, Neapel gegen Sardinien zu vertauſchen, welches ihn plöblich zu dem Entſchluß brachte, noch einmal ſi<h Napoleon , der in: zwiſchen bedeutende Fortſchritte gemacht hatte, anzuſchließen, Ohne weitere Erklärung rückte nun die neapolita: niſche Armee in Jtalien vor, nöthigte den Pabſt zur Flucht, und fieng am zo. März die Feindſeligkeiten mit Oeſterreich an, die denn bekanntlih ſi<h mit dem Verluſte des Königreiches Neapel für den König Joachim endigten. Dieſer hatte ſih, nachdem ſeine Ars mee gänzlich geſchlagen war, ſchon am 19. May Lach Sſchia und von dort auf einem Schiffe nach Frankreich geflüchtet. Die Oeſterreicher unter Bianchi rúcten nun nach Neapel vor, ſchloſſen am 20. May mit dem neapolitaniſchen General Carascoſa eine Capitulation, und beſeßten am 22. May Neapel. Joachims Gemahlin hatte ſi<h nach Trieſt begeben, und ſich der Großmuth des Kaiſers von Oeſterreich anvertrauet.

Ferdinand IV. nahm nun ſofort unter dem Natnen Ferdinand I. von Neapel Beſiß- und ſuchte nun, dur< die Erfahrung elnes Beſſern belehrt, vermittelſt einer beſſern Staatseinrichtung, den Wohlſtand ſeines Reiches zu befördern und die Liebe ſeiner Unterthanen zu gewinnen. Die Königin Caroline, die ſo thäthigen Antheil an den Staatsveränderungen in Neapel ge: nommen hatte, erlebte niht mehr die Freude, wieder in den Beſiß ihres Reiches zu kommen, und war am 8, Sept. 1814 geſtorben.

Dex geſlüchtete Murat irrte inzwiſchen im ſüdlichen Frankreich umher , indem ſcin eigener Schwager ihm faum