Poimandres : Studien zur griechisch-ägyptischen und frühchristlichen Literatur

Pantheismus. Die Aöyıa ’Incod. 241

heißt es in der Schilderung der Sintflut und des Untergangs von Sodom Matth. 24,38 und Luk. 17,27: tpwWyovrec kai mivovrec Yauodvrec kai yauiZovrec und rjcdiov Emivov Eyauouv EyauiZovro und ferner Matth. 24, 49 und Luk. 12,45 von dem schlechten Sklaven: &cdin de Kal TIvn WETÜ TWv ueduovrwv und Apfntar .. Ecdieıv TE Kai Tiveiv kai ueduckechan, und beide Male ist zwar nicht von der ersten Erscheinung, wohl aber von der Wiederkunft Christi die Rede. Dennoch glaube ich nicht, daß unser Aöyıov aus diesen Stellen gebildet oder beeinflußt ist; seine Erklärung bietet die Predigt des Propheten im Poimandres ($ 27): W Aaoi, ävdpec ynyeveic, oi UEON Kai Umvw EUUTOUC EKdEDWKÖTEC Kal TN ayvwcia TOD BeoU, vNıpate, talcacde de kpaımaAWvrec, Bekröuevor Unvw aAöYWw — (8 29) kai Erpäapncav Ex ToD dußpociou Vdaroc. Hiermit berührt sich, wie früher erwähnt, das VI. (bezw. VII.) Stück ($ 1): moi pepeche, W Avßpwroı, uedbovrec, TOv TMC Arvwciac ükpatov [Aoyov] Exmiövrec, Öv oUde @pepeıV dUvache, GA” on auTöV Kai Eueite‘ crite vnyavrec!), avaßAeware Toic Gpdakuoic TAc Kapdiac — ($ 2) önou oVde eic uedbeı, aAAd avrec vngpoucıv IPOPWYTEC TH Kapdia eic TOV öpadnivaı dekovru — ($ 3) iva une dKounc, mepi lbv Akoueıv ce dei, unre BAennc, mepi lv BAereıv ce dei. Am nächsten dem Geist der Evangelien kommt wohl der Kern des Aöyıov: movei N wuxr) uou Emi Toic vioic TWV Avßpwrwv; aber fremdartiges Rankenwerk hat sich auch hier angesetzt, wie in dem vorigen | oc

Entscheidend scheint mir die literarische Form, die bisher rätselhaft bleiben mußte. Uns sind Sprüche des Hermes wie des ’Aradöc daiuwv in Ägypten im Gemeindegebrauch begegnet, und gerade die letzteren zeigten ähnliche Erweiterungen und Umnldengen Herakliteischer Sprüche, wie sie im fünften Spruch (Ereıpov Tov Xi8oy) nachweislich an einem Worte Jesu vorgenommen sind. Es ist unter solchen Umständen wohl etwas gefährlich, das Evangelium bestimmen zu wollen, aus dem diese Sprüche entlehnt sind, noch gefährlicher freilich, in diesem Evangelium die ehenneische Sprache suchen zu wollen. Ist doch, was man als johanneisches

1) Vgl. in den XaAdaikd Aöyıc, die zwar aus anderen Kreisen stammen, in Sprache und Bild aber oft übereinstimmen (Kroll p.15): b taAuepyot, vrypare. Die Übereinstimmung mit Joel 1, 5: Ekvnyare of ueßVovrec LE olvov aurWv kai KAalcate‘ Öpnvncare mivrec oi mivovrec eic Heönv scheint mir zu äußerlich, um

eine Beeinflussung der Hermetischen Stellen durch die Septuaginta hier anzunehmen. Reitzenstein, Poimandres, 16