Poimandres : Studien zur griechisch-ägyptischen und frühchristlichen Literatur

Aionenlehre. Die Woche. Der Monat. 71

Schöpfungsvorstellungen mit ihnen verbinden, brauche ich kaum zu belegen. Die Verzeichnisse der Pflanzen und Metalle, welche den einzelnen Planeten gehören, sind ja allbekannt. Auch die Schöpfung der Tiere wird ihnen zugeschrieben.‘) Die vollkommene Übereinstimmung mit den im Papyrus Mimaut waltenden Anschauungen springt von selbst in die Augen.

Auch die nächste Zeiteinheit, der dreißistägige Monat, bedarf keiner langen Besprechung. Wie die Tage der Woche als äpyovrec, so erscheinen die Monatstage als deoi ßouAaioı. Auch sie werden mit bestimmten Göttern verbunden, und wie man bei den Wochentagen demzufolge bestimmte, welche Handlung an jedem einzelnen glückverheißend und erlaubt sei, so auch bei den Monatstagen. Einen Naehhall dieser Literatur bietet z.B. em Traktat nepi TWv NuepWv töc ceAnvnc, welcher im Paris. graec. 2316 (Blatt 331”) und in vollerer Fassung in dem Florentiner cod. Antinori 101 (Blatt 242) erhalten ist. Er beginnt: fuepa a’ hc ceArjvnc: ’Adau EmAachn. Nuepa EmirnDEIOC EIC TÄCAY TrPAEIV, Kropacaı, rrwÄrcaı, rrAeeıv, dIaBNKac TpPapeıv, euuata Wveicdal. 6 PurWv Ev OAlyaıc Nuepaıc eüpednceran, Ö üpEduevoc GAcdeveiv TAXıov Üyıaivei, TO YevvWuevov Zwriköv. So wird jeder Tag mit einem Ereignis aus dem alten Testament verbunden; das letzte ist Zauounk Erevvn@n; die Quelle ist jüdisch., Aber ihr Vorbild ist rein ägyptisch. Schon in dem ägyptischen ‘Papyrus Sallier IV wird in ähnlicher Weise die günstige oder ungünstige Natur jedes Tages durch ein mythologisches Ereignis begründet. Eine hellenistische Überarbeitung bietet der Mailänder cod. Ambros. E 16 sup. (vgl. Catal. cod. astrol. graec. III p. 32), in welehem vor diese alttestamentlichen Angaben andere aus der hellenistischen Theologie eingesetzt sind.°) Es sind zu Tag 2) ®wegöpoc &yevvnon, 3) "Aveuoı kai Ouuoi Eyevvndncav, 5) “Epunveia Erevvnen, 6) ”Apreuıc erevvndn, 7) ’AmörAwv Erevvnon Ex Aıöc, 8) TToceıdWv Eyevvnon, 9) Xapıra Erevvnen, 10) TTAoürtoc erevvnen, 11) Mvnuocuvn erevvnen ex Kpovou xui ‘Peac, 12) Aıkaochvn Erevvnan, 13) Aıövucoc &yev-

1) Vgl. Catal. cod. astrol. graee. IV 122: ‘O uev Kpövoc &xinpWcato dmo uv Zuwv Öpdkovruc Kal Exldvac.... amd de PurWv Kpöouuua Kal cKöpda KTA. Vgl. dazu Cumonts Einleitung.

2) Da sie mit der Eigenschaft des betreffenden Tages nur in ganz loser Verbindung stehen, müssen sie später zugefügt sein. Sie beziehen sich lediglich auf Göttergeburten. Einzelne Ansätze scheinen alt,