Poimandres : Studien zur griechisch-ägyptischen und frühchristlichen Literatur

274 Beigabe II. Buchstabenmystik und Aionenlehre.

christlichen Jahrhunderts Gemeinden des Aiwv, des “Ywıcroc und des “Yyoupavıoc gab, beweist Philon.t) Aber so wenig wie die Gemeinden des ”Yyıcroc brauchen die Gemeinden des Aiwyv ursprünglich an den Mithrasdienst zu schließen.

In religiösem Gebrauche begegnet uns das Wort Aiwv zuerst bei Messalla, dem Konsul des Jahres 53 v. Chr. (vgl. oben S.33 A. 3). Da die Stelle des Johannes Lydus (De mens. IV 1 9.64,6 Wünsch), welche dies bezeugt, mißverständlich und mißverstanden ist, muß ich sie kurz analysieren: Aoyyivoc de Aiwvapıov auröv (nicht den ‚Janus, sondern den Januar, wie Suidas unter Aiwy und ’lavoväpıoc ausdrücklich bezeugt) Epunveücaı BıaZeran Wcei Tod Aiwvoc npa (Plasberg, marepa Codd.). — i} öTı Evov Töv Eviaurov "EAAnvec einov' wc KakkiHaxoc Ev npWrw Aitiwv' Terpdevov Aaudcov alda Tekecrtopidnv' n am TAC idc Avri TOD TÄC wıdc Kata Tobc TTußayopeiouc‘ ÖBev 6 Meccakäc To0ÜTovV eivoı TOV Alva vouiZe. — Kol Yap emi ic meuntnc (nämlich TTPO EIDWY) TOD uNvöc TOUTOU Eoptnv AiWvoc ErtereXouv oi maAcı. Longin bezeichnet mit den letzten Worten die Agonalia, deren Namen er, wie Plasberg erkannte, mit dem Aiwv in Verbindung bringt (Aiwväpıc); sie sichern die Hilfe des Aitov oder werden seinethalb gefeiert; danach heißt der Monat. Eingelegt sind zwei ältere Etymologien des Worte Ianus, die beide den Gott dem Aiwv gleichstellen. Die erste schließt an die vermeintliche Urform Eanus (Cornifieius bei Maerobius Sat. 19, 11, vgl. Cieero De deor. nat. II 67): Eanus kommt von €voc durch Einschub eines Buchstaben. Die andere erklärt aiwv als ia Wv (wie “Hpa von ap) und knüpft an den pythagoreischen Begriff der uoväc?); von ia ist aber auch Janus abgeleitet, also ist er der Aiwv. Dies lehrte Messalla, dem sich Longinus anschloß; es ist unmöglich zu bestreiten, daß er schon das Wort Aiwv gebrauchte. Vergleichen wir hiermit das bei Macrobius erhaltene Fragment: qui euncta fingit eademque regit, aquae terraeque vim ac naturam gravem atque pronam in profundum dilabentem, ignis atque animae levem in immensum ‚sublime fugientem copulavit eircumdato caelo. quae wis caeli maxima duas vis dispares colligavit. Messalla scheint an die Darstellung der Schöpfung im Timaios zu schließen (vgl. besonders p.37d); aber während bei Platon der xpövoc mit dem Himmel verbunden ist, der aiwv aber das höhere Urbild des xpövoc ist, tritt

1) Ihre Schriften, welche den Hermetischen entsprechen (vgl. S. 162), benutzt er. 2) Vgl. Lydus IV 3; oöroc de 6 unv mpöTepov uoviac Exakeito Aro Trc Movadoc.

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