Poimandres : Studien zur griechisch-ägyptischen und frühchristlichen Literatur

Een

Anrufung des Kaisers bei römischen Dichtern. 283

quis deus esse velis, ubi regnum ponere mundi. sed neque in arctoo sedem tibi legeris orbe, nec polus aversi calidus qua vergitur austri,

s; unde tuam videas obliquo sidere Romam. aetheris immensi partem si presseris unam, sentiet awis onus. librati pondera caeli orbe tene medio; pars aetheris illa sereni tota vacet, nullaeque obstent a Caesare nubes.

so Tune genus humanum positis sibi consulat armis, inque vicem gens ommis amet.

Nero darf wählen, ob er Jupiters Scepter oder die Lenkung des Sonnenwagens vorzieht. Er darf den Teil des Firmamentes bestimmen, von dem aus er die Welt regieren will. Die Bewegung der Sphären vollzieht nach astrologischer Vorstellung oft der Gott, der über dem Pol waltet!); aber Nero soll die Mitte des Himmels wählen. Wir erinnern uns der Worte, welche in den “Opoı ’AckAnmioü ($ 7) auf den Sonnengott übertragen sind: uecoc Yüp Tdpuraı CTEPAVNPopWV töv köcuoy. Für die Menschen wird damit das glückselige Zeitalter wiederbeginnen. Statius erwähnt neben diesem Sphärengott ebenfalls noch Jupiter und Apollo; wenn er V.30 Domitian schon jetzt als Herrn von Land und Meer feiert, so berücksichtigt und überbietet er zugleich Vergil, zu dem ich mich schließlich wende (Georg. I 24):

tuque adeo, quem moz quae sint habitura deorum >; concilia incertum est, wrbisne invisere, Caesar,

terrarumque welis curam, et te masimus orbis

auctorem frugum tempestatumque?) potentem

1) Vgl. Wessely, Denkschr. d. K. K. Akad. 1888 S. 76 Z. 1293: &uoi cyxoAuchrw 6 ic üpktou tömoc Kal küpıoc. In dem unmittelbar folgenden Gebet ist es allerdings eine Göttin, aber dies göttliche Wesen wird ausdrücklich als Gott genıouw und als cucrnuo Tod mavröc, d. h. als Aion, gepriesen: &pkte Heu neyiern Äpyxouca obpavod, PBacıkelouca TÖAoU, Actepwv Ureprtäarn, KaAıperyiic Bed, croıyeiov Aäpbaprov, cucTmUd TOD MAVTöc, TTAVPErTTNCc äpuovia TWv ÖAuv, genıouw, (N Emi Tod) mAıvBlou, N Emmi ToD möAou &pectüca (vgl. die Bilder der Isis und des Hermes oben $. 31), fiv ö kUpıoc Beöc Erafe Kpatard xeıpi Crpepeıv röv iepöv nöAov. Auch Ianus (Aiubv) erscheint bei Lydus De mens. IV 2 p. 65, 20 als Gott der Pole. Ich gestehe gern, daß ich ohne diese astrologisch-mystische Vorstellung, die Chairemon nach Rom gebracht haben mag, Lukan überhaupt nicht verstehen kann.

2) Das ist nicht vom Wetter, sondern von den Jahreszeiten oder besser