Poimandres : Studien zur griechisch-ägyptischen und frühchristlichen Literatur

302 Beigabe II. Amulette.

(28, 3—6) erzählt. Paulus schließt: eyi de mveüna üyıov EXWV HET” Euod EEerivatu aurnv (die Exıdva) Ev TH Avapeien pAoyi Kal umdev tı deiıvöv may ap” aurfic eic Umvov erpannv. Möglichst unpassend schließt hieran als zweiter Teil die Erzählung, daß in der Nacht der Erzengel Michael ihm ein Buch vom Himmel bringt und ihn dort den Schlangenzauber nachschlagen heißt, und daß Paulus nun am folgenden Morgen abliest: &ZopkiZw ünäc TEE fuıcv yeveac TWVv Bnpiwv WV Eprnövrwv &mi fc ic «TA. Die Formel wie die Erzählung von dem vom Himmel gesandten Buch zeigt, daß es sich um einen ägyptisch-jüdischen Zauber handelt, der mit der Person des Paulus erst nachträglich verbunden ist. Die genauesten Parallelen geben die Stories of the High Priests of Memphis.

Daß die Namen der vierundzwanzig Presbyter der Apokalypse wie Engelnamen behandelt werden, kann nicht befremden. Später treten ganz allgemein die Namen der Heiligen ein und werden unter der Einwirkung der Zaubertradition ähnlich empfunden.') So bietet uns der Parisinus 2316 einen Traktat, in dem zu jedem Psalm angeführt ist, für welche Leiden er als Amulett dienen kann; bei dem 127. Psalm ist hinzugefügt: yp&pe kai Tü 6vöuara TWv Aylwv Entü moidwv TWV Ev ’Epecw, Tp&pe de TA Övöuata Eic PUAAov EAatac‘ ’lüuBAıyoc, ’EEakoucrovdiavöc, Maprivoc, ’‘Avrwvıoc, 'lwavvnc, MazZıuAıavöc xoi Arovöcıoc. Ähnliche jüdische Amulette, bloße Verzeichnisse von Engelnamen, besitzt die Straßburger Papyrus-Sammlung; die Kenntnis der Namen soll bezeugt werden. Daß gerade die &ntä maidec oi ev Epecw sowohl in den Phylakterien Vassilievs wie in denen des Parisinus 2316 so besonders hervortreten, mag sich durch die Schätzung der Zahl Sieben erklären. Aber auch wo diese Berührung mit älterem Zauber aufgegeben ist und der Betende nur alle ihm irgend bekannten Heiligen aufzählen will, wie in dem endlosen Gebet der Maria bezw. des Nikolaos bei Vassiliev 8.323 und in dem Vaticanus gr. 695, nach dem ich zitiere, bleibt der Kern unverändert. Das zeigen in dem

1) Sie treten ja nicht bloß im Westen für die Volksgötter ein. Die Vermittlung, welehe der hellenistisch-jüdische Engelkult übernimmt, läßt sich in dem Zauber am klarsten verfolgen. Zur Bestätigung dienen jüdische Sagen, wie die 8.142 A. 2 angeführte, oder eine Vergleichung der orientalischen Michael-Auffassung mit der Auffassung von Thot. — Als besonders hübsches Beispiel frühchristlicher Amulette mag das von Wessely aus dem Zauberpapyrus V der Wiener Sammlung herausgegebene (Denkschr. d. K. K. Akad. 1893 8. 68) wenigstens Erwähnung finden,

ae gern EEG; nen.

in.