Poimandres : Studien zur griechisch-ägyptischen und frühchristlichen Literatur

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Onesikritos über Alexanders Abstammung. 309

daraus hat nach dem Mareianus 408 Stephan Kapp in einem Wiener Programm (Mitteilungen aus zwei griechischen Handschriften, Wien 1872) veröffentlicht, S. 7:

TOÜTOV Pacıy oi maAdıol copoi TWV Alyuntiwv —

eic ecrıv "Ovncikpitoc, ’Acclpıoc Ekeivoc

ÖO TAVTO CUTTPAWÄUEVOC KATA AETTOV TU TOUTOU matepa TÖv Nextevaßö TV dUCTUXf| KATEXEIV KTA.!)

Die Angabe interessierte mich, da ich vor achtzehn Jahren in Italien eine lateinische oder griechische Fassung des Romans flüchtig gesehen zu haben mich erinnerte, in der die Geschichte der Abstammung Alexanders ebenfalls auf Onesikritos zurückgeführt war. Ich legte der Sache damals keinen Wert bei, weil ich wie Kapp überzeugt war, das Zitat sei von einem Byzantiner erlogen; erst durch Herrn Wagners Fund hat die Angabe Wichtigkeit gewonnen. Wir müssen prüfen, ob sie wahr sein kann.”) Der Roman gibt an, Onesikritos berichte als Erzählung der Ägypter, Nectanabus, der letzte, von Ochus vertriebene König, habe als Rächer des ägyptischen Volkes an seinen Bedrängern den Alexander gezeugt; er habe der Königin versprochen, daß Gott Amon zu ihr niedersteigen werde und selbst dessen Rolle gespielt. Das ist, wie schon Wiedemann erkannte, mit geringen, leicht durchsichtigen Änderungen ein wirklicher Aiyöntioc Aöyoc, und zwar der offizielle. „Nach ägyptischer Lehre verdankt der König seinen Ursprung dem geschlechtlichen Umgange einer Königin mit dem Gotte. In Luxor wird die Geburt des Amenophis III. dargestellt und dabei geschildert, wie der Gott Amon die Gestalt des irdischen Vaters desselben, Thutmes IV., annahm und zu der Köniein, die er schlafend fand, kam. Er nahte sich ihr, sie zu besitzen, und zeigte sich ihr in seiner göttlichen Kraft, so daß die Liebe des Gottes alle ihre Glieder durchdrang. Dann verhieß er ihr, der eben empfangene Sohn werde die ganze Erde be-

1) Vgl. Pseudo-Kallisthenes 1: roO NektaveßW Aeyoucı roürtov elvaı ol copwWaroı tWv Alyumtiwv.

2) Daß der byzantinische Verseschmied den Önesikritos als Assyrier bezeichnet, durfte nie zur Verdächtisung benutzt werden; wahrscheinlich gab eine Verderbnis des Wortes "’ActumoAateüc in der benutzten Handschrift des Romans den Anlaß zu der Erfindung; mit der Form des Zitates vergleiche Lukian (Macrob. 14): ’Ovncikpitoc 6 tü mepi ’AA&Euvdpoy cuyrpdıpac.