Poimandres : Studien zur griechisch-ägyptischen und frühchristlichen Literatur

58 II. Analyse des Poimandres.

bekanntlich, nachdem er von den vevn yAwccwv, den Graden und Arten dieser mystischen Sprache geredet hat, sagt: edv Taic yAwccaıc tWv Avkpwrwv AaAW Kal TÜV AyreAwv, ayarınv de un Exw, TEerova xaAKköc nx&v i) KuußaAov dAaAdZov.!)

Wer das xäpıcua der Glossolalie in jenen Beschreibungen wiedererkennt”) — und ich zweifle nicht, daß in der Deutung ihres Wesens Harnack das Richtige erkannt hat —, wird freilich zugeben müssen, daß diese ragen des Geistes“ dem Christentum nicht eigentümlich sind, sondern der mystischen Ekstase des Hellenismus angehören. Es ist sehr charakteristisch, daß Paulus die Gefahr, welche in der Übernahme dieser Kultform lag, so klar erkannte, ohne doch zu wagen, sie ganz zu beseitigen. Daß auch die Hermetischen Gemeinden diese Art Gott zu preisen kannten, geht aus dem Poimandres hervor. Daß das Lied dieser duväaueıc in Kap. XII (XIV) gleich in „griechischer Übersetzung“ mitgeteilt wird, liegt in dem literarischen Charakter des Stückes.

Der Predigt folgt die Gründung der Gemeinde und die Einführung eines Kearaten Gebetes zum Preise Gottes, das täglich von Tedem Anhänger gesprochen werden muß und vielleicht mit dem gewaltigen Hyman: identisch ist, mit welchem der Prophet seinen ganzen Bericht beschließt: ERsite, ist der Gott?), öc yvwceanvaı Bovbkeran Kai Tıvicketan ToIc idiorc.“') Ihm gilt die Bitte des Frommen, un cpaAvan te yvwWcewe. Es ist wohl überflüssig, daß ich dusdrücklich hinzufüge, daß wir hier eine heidnisch-gnostische Schrift vor

1) Vgl. Everling, Die paulinische Angelologie und Dämonologie S. 38 ff, der freilich die hellenistischen Anschauungen nicht mit berücksichtigt. Was Paulus von dem dtepunveveiwv sagt, läßt sich am besten aus Dieterich, Abraxas S. 5ff. belegen. Zu dem xbußaAov dAaAdZov vgl. die Charakteristik Apions als kUußaAov TOO Köcuou; die Instrumente des orgiastischen Kults sind natürlich mit Absicht gewählt.

2) So — allerdings mit anderer Begründung and anderen Beispielen Harnack, Texte und Untersuchungen VII 2, 87. Die dagegen erhobenen Einwendungen glaube ich zu kennen, ohne doch von ihnen überzeugt zu sein. Harnack selbst scheint, wenn ich fe Worte seines neuesten Buches (Mission und Ausbreitung des OR: S. 249 Nr. 5) richtig deute, allerdings seinen Gegnern nachgegeben zu haben.

3) Darauf, daß äyıoc ei neunmal wiederholt wird, machte Casauhonus mit Recht aufmerksam.

4) Vgl. Kap. X (XT) 15: oU yap &yvoci tov ävßpwrov 6 Beöc, AAAA Kai mavu yvwpizeı al Bekeı Yvwpilecdau.

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