Wanderungen eines Kosmopoliten, oder über Staatsverfassung, politische Freiheit und Despotismus : ein platonischer Traum

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„Gy ges hatte um diefe Zeit den Lydierti die „erſten Geſèze" gegeben, die fich auf eine Vereini(gung des Volksintereſſe mit dem’ des Monarchen „ſtlzten, und nachher bis in ihren Keim verdorben „und gemisbraucht wurden.

„Eines Tages, als Gy ges niedergeſchlagen und „traurig durch die Unruhen , die ſein Land verheer„ten, umhergieug , und ſi< ſeinen Gedanken Über_nlies, fieng die Erde plôzlich an, unter ſeinen Füſ„ſen zu zittern, und warf abgebrochene Säulenſtüfke, „und Ruinen von Grabmälern, weit um ſic herum. „Nachdem das Toben etwas nachgelaſſen und ſein „Geiſt ſich wieder erholt und gefaßt hatte, entdefte „er unter den Ruinen die Hâälſte eines chernent „Koloſſes,! der ein Pferd vorſtellte, au deſſen Seite „eine fleine Thüre angebracht war. Die Neugierde „trieb ihn an, weiter naczuforſ<hen. Die Thúr „ófnete ſi) , und er erblifte cinen durchaus nafen„nden Leichnam , welcher der Gröſe na<, einem „übermenſchlichen Weſen angehört zu haben ſchien. „Au dem Finger dieſes Körpers ſaë ein goldner, „nit Diamanten beſezter Ring, ‘auf deſſen innerer „Seite die Worte; Jch diente zur Anor d-

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