Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 1.
22 Klippen des Glüs.
Thaler, davon folle der Oheim einen Theil vom Vormund=ſchaftsgericht einfordern und ihn verwenden, um mich nah der Stadt in die Bürgerſchule zu ſchi>en, damit ich etwas ZTüchtiges lerne. Der Oheim wollte zuerſt nicht, ex konnte mi zu gut in der Wirthſchaft gebrauchen, aber er gab endlich tvohl dem Andrängen des Schulzen nach, da eL einſah, daß er ſih doh niht gut länger weigern konnte, J< wurde nah der Stadt in Penſion zu einem Lehrer der Bürgerſchule gegeben. Da habe ih ſ<hre>li<h hungern müſſen und oft habe ih mi< na< Wilhelmshagen zurüc= geſehnt, wo i<h mi< wenigſtens beim Schulzen ſatteſſen konnte, denn Annemarie ſte>te mir ja immer etiwvas zu. Von der Bürgerſchule kam ih auf das Gymnaſium und habe mein Kandidatencxamen beſtanden. Gott der Herr wax mix gnädig! Jch habe einen etwas ſchweren Kopf, und als i<h in's Examen gehen ſollte, da fühlte ih wohl, daß es mix am weltlichen Wiſſen vielfach fehlte. J< fürch= tete mih vor dem Durchfallen und wollte faſt verzagen ; aber der Herr Direltox tröſtete mich. J< ſolle nux auf Gott vertrauen, ſagte er, Gott der Herr werde ſeinen treueſten Knecht nicht verlaſſen. So ging ih denn in's Examen und — beſtand es, obgleich alle meine Mitſchüler behaupteten, ih müſſe durchfallen. Gleich nah dem Examen bekam ih dux< die Verwendung des Herrn Direktors eine Privatſtielle in Wilhelmëhagen. Jh war ganz glü>lich, daß ich gerade in meiner Heimath die erſte Anſtellung ex= hielt; mein Oheim war niht mehr dort, ex hatte in Wennersdorf in Schleſien eine beſſere Pfarre bekommen, ſo war ih denn ganz frei. So glü>lih habe ih mi<