Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 1.
36 Klippen des Glüds.
des Glüdsfindes uicht bringen: das ſeiner Zeit, die theils dem Geſchäft und zum größeren Theil den Vergnügungen gewidmet war. Oſt vergingen Wochen, ohne daß Friß Glüdsfind ſeinen Vater auh nux geſehen hätte, dafür aber gab es fein theures Spielzeug, welches ihm nicht gefauſt ivorden wäre, ſobald ex einen Wunſch gegen den Haus= lehrex oder die Wirthſchaftexin aus]prach, keine Nüſcherei, die er nicht in ſolcher Maſſe erhalten hätte, daß fie ihn bald anekelte. Alles, Alles ſchenkte man ihm, nux keine Liebe! Wax Friß Glücskind nicht ein re<ht alberner Junge, daß er ſich darüber grämte, und daß er oft bittere Thränen vergoß? Später hat ex ſich das Weinen abgewöhnt. Sein Hauslehrer that dem Knaben ſtets den Willen, die Haushälterin that das Gleiche und die Bedienten folgten ihrem Beiſpiel. Nie lernte Friß Glücksfkind eine Beſchrän= fung ſeines Willens kennen, hätte ex niht ſelbſt den Wunſch gehabt, dann würde er gar nicht in die Schule ge[<hidt worden fein; aber er langweilte ſich zu Hauſe und hoffte, in der Schule ſi beſſer zu amüſiren, da wurde denn natürlich ſein Wille erfüllt. Auch in die Schule begleitete ihn das Glüd; da ex einen offenen Kopf hatte und ſleißig var, nicht etwa aus innerem Trieb, ſondern un der tôdlz lichen Langeweile zu entfliehen, lernte er ohne Anſtrengung. Ex flog durch die Klaſſen, alle ſeine Mitſchüler überflügelte ex, dafür haßten ſie ihn; aber da ex ſtets die Taſchen voll Geld und voll Näſchexeien hatte und mit vollen Händen austheilte, hüteten ſi die kleinen Schufte wohl, ihren Haß zu äußern. Sie ſchmeichelten dem Sohne des reichen Mannes, und für eine kurze Zeit wax Friß Glücksfkind