Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 1.
Noman von Adolph Stre>ffuß. 37
wirflih glüdſih, er glaubte von ſeinen Schulkameraden geliebt zu ſein, er liebte ſie ja von ganzem Herzen, bis ein Zufall ihn einmal zum Lauſcher machte und ihm die Augen öffnete. Ex hörte ein Geſpräch von giveien ſeiner Mitſchüler an, gerade von den beiden, die er am meiſten liebte, die er für feine beſten Freunde hielt, die ſich am eiſrigſten an ihn herandrängten. Glühender Haß gegen den bevorzugten Mitſchüler , giftiger, niederträchtiger Neid erfüllte die kleinen Burſchen, das ſprach ſi<h in jedem ihrer Worte aus! Friß Glüskind hatte genug gehört, er verſ<wendete an das fleine Lumpengeſindel ſeine Liebe und feine Geſchenke niht mehr, und von dem Augenbli> an zeigie es ſi< ihm in ſeiner wahren Geſtalt. Es verfolgte ihn mit Lügen und Verleumdungen, in jeder Zwiſchenſtunde hatte er Kämpfe zu beſtehen; abex er be= ſtand ſie, er war fräftig und gewandt, und da ex jeden Schlag doppelt erwiederte, da außerdem die Lehrer auf ſeiner Seite ſtanden und nah jeder Schlägerei niht ihn, ſondern ſeine Angreifer ſtraften , ging er aus allen dieſen Kämpfen als Sieger hervox. Ex war und blieb das Glit>8find und doch fühlte ex ſich nicht glü>li<, denn ex ſtand einſam, allein zwiſchen ſeinen Mitſchülern.
Er machte, erſt ſe<zehn Jahre alt, das glänzendſte Abiturientenexamen, bezog die Univerſität und ſtudirte das heißt, er flatterte von einer Wiſſenſchaft zur anderen; ein müßhſeliges Fachſtudium zu treiben hatte er niht nöthig, er var ja ſelbſt reih dur< das Erbtheil ſeiner Mutter und außerdem der einzige Sohn eines ſ[<hwerreichen Mannes, dem ſein Vater Alles, nux keine Liebe ſchenkte, Wie auf