Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.
O Klippen des Glüds,
Geldariſtokratie und ein großer Theil der wirklichen Ariſto= fratie der Reſidenz betheiligt hat. Jeßt ſollte der Todt= geſagte und Begrabene wieder auſerſtanden ſein, ih konnte es niht glauben. Da fiel mir ein, daß jedenfalls der Onkel Saſtrow mix Auëkunft geben könnte. J< hatte ihn no< niht beſucht, in dem Drange der Geſchäſte hatte ih mein Dix gegebenes Verſprechen vergeſſen, jeßt erinnerte ih mi deſſelben und löste es ein.
Von dem Onkel, der Dich beſtens grüßen läßt, erhielt ich die Beſtätigung des von mir für ſo unglaublich gez haltenen Gerüchtes. Herr v. Ernau iſt wirklich geſtern von einer Vergnügungsreiſe zurücgefehrt! Den Heutigen Vormittag hat er benubt, um zahlreichen nahen und ent fernten Bekannten Beſuche abzuſtatten, offenbar nur zu dem Zwee, um zu beweiſen, daß er noh lebe. Ueber ſeine Reiſe, über die Gründe, welche ihn zu derſelben veranlaßt haben, verweigert er jede Ausfkunft und weist ſro jede darüber an ihn gerichtete Frage ab. Ex amüſirt ſich ſpotz tend über ſein pomphaftes Leichenbegängniß und dankt den ſieben Leidtragenden für die ihm bei dem Leichengefolge bewieſene herzliche Theilnahme. Ex foll fo «rü>ſichtslos, ſo extravagant wie jemals früher ſein. Der Vetter Werner, der den Onfel eben verlaſſen hatte, als i< ihn beſuchte, hatte ihm alle dieſe verbürgten Nachrichten überbra<ht; ih werde den Vetter ſelbſt morgen beſuchen und hoffe, Dix dann noh Weiteres über Herrn v. Ernau berichten zu können, ſende aber heute ſchon dieſen Brief ab, weil ih Dix noch andere recht intereſſante Mittheilungen zu machen habe, welche feinen Aufſchub vertragen. Sie betreffen den