Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 5.
244 Der hygieniſche Nußen der Zimmerpflanzen.
Blättern. Um einen Begriff von der Größe dieſer vierten Funktion zu geben, fei exrwähnt, daß die Waſhington=-Ulme zu Cambridge in Maſſachuſetts mit ihren 200,000 Ouadrat= fuß Blätterfläche innerhalb 12 Stunden 7%, Tonnen Waſſer ausdünſtet. Jn 24 Stunden transpirirt eine Zimmerpflanze mehr als ein halb mal ſo viel, als eine in freier Luft. Aus dieſen Thatſachen ſcheint naturgemäß zu folgen, daß lebende Gewächſe das Verhältniß von Waſſerdampf in der Luft eines umſ{loſſenen Raumes erhöhen müſſen. Und dies wurde dur< Verſuche in einem Spitale erwieſen. Während der Sommermonate, in welchen Fenſter und Thüren viel geöffnet waren, zeigte ſich die Wirkung der Pflanzenausdünſtung kaum wahrnehmbar; andererſeits je= doch, wenn der Luftwechſel nicht ſo begünſtigt war, hatte das Auſſtellen einer genügenden Anzahl gut bewäſſerter Gewächſe, falls die Luft nicht ſchon hinlänglich feucht war, die Wirkung, daß die Feuchtigkeitsmenge in derſelben bez trächtlih zunahm. Dies iſt von ſpezieller Wichtigkeit, wenn die Gebäude dur< Troenluft=Heizung erwärmt werden. Obgleich die Wiſſenſchaft nicht genau anzugeben ver= mag, wie viel relative Feuchtigkeit in der Luft der GeſundHeit am zuträglichſten iſt, fo iſt doh nach den erſten Aut= toritäten in dieſer Hinſicht anzunehmen, daß ſieben Achtel deſſen, was die Luft bei einer beſtimmten Temperatur über= haupt enthalten kann, die normale Menge ſind. Bei ties derholten Verſuchen fand Anders, daß in Philadelphia der Feuchtigkeit8grad der Luft gewöhnlich unter diefem Normal= gehalt iſt. Es wurde ferner gefunden , daß dur offenes Kaminfeuer oder Dampfheizung der Luft viel Feuchtigkeit