Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 5.
Roman von Adolph Stre>fuß. 31
Troy muß dur< Strenge gebändigt werden. Sie muß fort aus dem Hauſe, ih fann niht mit ihr zuſammen [eben !“
„Frauchen, ich bitte Dich, beruhige Dich,“ ſagte Wangen, gutmüthig Bertha’s Hand ergreifend, aber ſie riß ſi< zornig von ihm los.
„I< verlange von Dir einen männlichen Entſchluß zum Schutze Deiner Frau,“ fuhr ſie fort. „Klara muß aus dem Hauſe, ſie oder ich!“
So heftig hatte Hugo v. Wangen ſeine Frau noh gar nicht geſehen, aber der Zorn ſtand ihr gut. Sie exſchien ihm wunderſ<hön mit ihren bligenden ſ{<warzen Augen, ihren glühenden Wangen, ihrem troßig aufgeworfenen Munde. Jähzornige Menſchen waren ihm- eigentlih zu= wider, ex war ſelbſt ſo gutmüthig und ruhig, daß er gar nicht recht begreifen fonnte, wie ſi<h die Menſchen wegen Kleinigfeiten ärgern und in Zorn gerathen fonnten, aber bei feiner reizenden Frau fand er ſelbſt den Zorn liebens-z würdig. Lächelnd ſagte er:
„Frauchen, Frauchen! Dein Eifer reißt Dich fort, wenn Du wieder ruhig biſt, wirſt Du anders denken. Fräulein v. Oſternau, wollen Sie die Güte haben, mih mit meiner Frau ein Viertelſtündchen allein zu laſſen ?“
Cliſe verbeugte ſi<h zuſtimmend, ſie nahm Klara bei der Hand und führte fie mit ſich fort. Die Kleine folgte ihr gern, in der Thüre dex Gartenſtube aber drehte ſie ſi< no< einmal um und ſchaute Bertha mit einem ke> heraus= fordernden Blik ſpöttiſ<h lachend an.
„Sieh? nur das abſcheulihe Geſ<höpf an, es wagt