Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 6.

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Größe ſeines Volkes, ſondern um deſſen ewiges Heil zu thun iſt, daran liegen, welchem Herrſcher ex hier auf Erden dient ?

Die Dinge dieſer Welt ſind gleichgiltig, ſind Schatten an dex Wand, und das Endziel alles Strebens iſt das Eingehen in. Nirwana. Dex Weg dazu, wie ihn der Buddha gelehrt hat, iſt ebenſo einfach als ſchwer, beſon=ders für die Begüterten dieſer Erde. „Schwer iſt es,“ ſpricht Sakjamuni, „reih zu ſein und den Weg der Er= löſung zu wandeln.“ Darum wendet er ſi< vor Allem an die Armén und Gedrüdctten, an die Sudras, doch finden au< Brahmanen Aufnahme unter die Zahl ſeiner Schüler und Anhänger. Die Kaſte iſt gleichgiltig, Niemand wird durch ſie vom Heil ausgeſ<hloſſen. „Mein Geſeß,“ lehrt der Buddha, „iſt eine Quelle der Gnade für Alle. Es iſt dem klaren Waſſer gleich, welches Vornehme und Ge= ringe, Reiche und Arme, Gute und Böſe abwäſcht und ohne Unterſchied reinigt.“

Die Vorſchriften ſind ſo einfa, als irgend möglich, es gehört weder Bildung noh tiefe Gelehrſamkeit dazu. „Werft Alles weg und werdet Bhixu“ (Bettler), das iſt die erſte Forderung, die der Buddha an ſeine Anhänger ſtellt. Dann folgen die näheren Vorſchriften: „Jhr ſollt uux ein ſ{<le<tes gelbes Gewand haben, beſtehend aus Weſte, Ueberkleid und Mantel, dazu einen Almoſen= topf, eine Waſſerkanne, ein Raſirmeſſerx, um Haar und Bart zu ſcheeren, d'e der Eitelkeit dienen, und eine Nähnadel. Jhr ſollt keinen Wohnſiß haben, ſondern umher= wandern wie die Thiere des Waldes, dem Volke meine