Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 12.
Hiſtoriſcher Roman von L. Haidheim. 47
mit ſtrahlenden Mienen ſi< mit ihr und ihren Damen unterhaltend.
Daß die Braut ihm darob ſ{<molle, erzählte er eines Tages Urſula lachend und ſehßte entſhuldigend hinzu, das viele Hinundher von und na< Kuppenheim habe ihn fo unruhig und ſeiner ſelbſt ungewiß gemacht, daß er ſich über= legt habe, ex müſſe um ſeines Dienſtes willen die Beſuche bei Jſa einſchränken.
„Mix war in lebter Zeit ſo ſonderbar zu Muth, Ur= ſula, wie nie im Leben, ih hätte laut jau<hzen mögen, und doch zitterte mir das Herz in der Bruſt, daß es oft eine Pein war. Mix wurde ſchier nirgend mehr wohl. War ih beim Herrn, ſo trieb’s mi fort von ihm, ſaß ih neben der Jſa, und hätte mi<h freuen können an ihren luſtigen Einfällen und ihrem Koſen, ſo wollte mix ſelbſt das nicht mehr behagen, eine heiße Unruhe trieb mih heim, und war ih bei der Frau Markgräfin, in mehr Ruhe und fried= voller Heiterkeit, als ih ſonſt irgendwo fühlte, ſo raunte mix eine Stimme in's Ohr: Du haſt die holde Braut in Kuppenheim und da ſißeſt Du nun hiex, derweil ſie nah Dir ſeufzt! — Seht, ſo trieb's mi< ruhelos hin und wieder, und endlich hab? i<’s der Jſa geſagt, es dürfe niht fo fortgehen, zweimal in der Woche wollt? ih ſie beſuchen, nicht mehr, denn ſonſt mache ſie mich der Pflicht gegen den durchlauchtigen Herrn ganz ungetreu. Die Jſa hat nicht gewollt, hat bös gethan und gar arg gebettelt, ih ſoll öfter kommen, aber wie ſie ſo drängte, kam mir eine Angſt, als möchte ih am liebſten auf allezeit fortlaufen; der Vogt, ihr Vater, trat mir abex bei und bedeutete ſie, daß der