Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 12.

48 Dex Teuſelsmedifus.

Dienſt heilig ſei, den ich beim Herrn thue, da hat ſie ſich wohl geben müſſen, und ſeitdem habe ih mehr Frieden und weiß, woran ih bin, wiewohl dies ſeltſame Zittern und Sehnen mih no< öfter überkommt.“

Da3 mochte wohl ſo ſein.

Urſula fand in der That, daß Burkard Keller ſeinen Dienſt wieder gelaſſener und ruhiger that, ſeit er die Burg kaum verließ.

„Eure Jſa darf Euch nux loben um Eurer Entſagung willen,“ ſagte ſie ihm, und ex meinte lachend, da kenne ſie ſa [{le<t.

Dex Markgräfin gefiel die aufopferungsvolle Einſchrän= kung feiner Bräutigamsbeſuche ganz außerordentlich, ſie konnte nicht Liebes genug von ihm ſagen, und ſuchte ihn dur<h häufige Aufforderungen, des Abends in ihren Ge= mächern an dex Unterhaltung der jungen Leute theilzu= nehmen, zu entſchädigen, eine Begünſtigung, die ex freudig annahm und durch welche ſich erſt jeht zeigte, daß der ge= lehrte Medikus zugleih auh ein angenehmer Geſellſchafter ſein konnte.

Mit Antonio hatte ſie einen ſ<weren Stand. Cifer= ſüchtig auf ſeine Günſtlingſchaft, die ihm ſo manche Vor= rechte gegeben und manchen Mißbrauch derſelben ungerügk hatte hingehen laſſen, eiferſüchtig noh mehr auf die Gunſt der Frauen, welche ſi< Burkard Keller zuwandte, ohne daß ex dana ſonderlich zu trachten ſchien, mußte der Graf ſich ſagen, daß er ſtatt der ihm gebührenden erſten Rolle in den Gemächern der Markgräfin, wie in der ganzen Burg, auf den zweiten Plaß gedrängt werde. An Torbelli, den

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