Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 12.

Hiſtoriſcher Roman von L. Haidheim. 79

in heftiger Aufregung als einzige Anlwort auf die Frage, warum er niht na< Kuppenheim ei.

„Wußtet Jhr es nicht, Herr?“ fragte ſie exſhro>en übex ſein Ausſehen dagegen.

„Den ganzen Tag hab? ih nicht eine Minute den Hevrn verlaſſen können. Jhr hattet alſo deshalb ſo viel bei der Frau Markgräfin zu thun?“ ſagle ev gereizt und {ritt in dex einfah, aber ſehr freundlih aufgepußten kleinen Stube von Neuem hin und her, wie in großer Unruhe.

„Es if ja doh gut ſo, Herr Burkard; die Kordula hat Euren Frieden mehr als recht war getrübt mit ihren Blicken und ihrem Sehnen nah Euch. Daß Jhr ſo brav und ehrenfeſt all’ die Verſuchung von Euch geſtoßen habt, das iſ ihr wohl endlich ein Zeichen geworden für den reten Weg, und wenn ſie auch viel geweint und ge= \{luchzt hat bei der Frau Durchlaucht, ſo hat ſie ſich zu= lebt doh bedacht, daß ſie keine Hoffnung auf Euch haben darf, und da iſt ja freilich der Graf v. Oettingen, wenn Hexrx Antonio auh der jüngere Sohn iſt, immerhin ein Freier, wie ex ihr nicht leicht wieder fommt, jung, ſchön von Geſicht und Geſtalt, und von ſeiner Mutter hex dem Kaiſer verwandt. Jh kann Euch ſagen, ih hab? hoh auf= geathmet, als der Pater bei der Frau Markgräfin eintrat und ihr meldete, die Kordula ſei bereit, dem Herrn Grafen ihre Hand zu reichen, denn die Frau Duxchlaucht war in großer Ungnade auf das Fräulein.“

„Alſo die Ungnade hat das fertig gebracht?“ fragte Burkard Keller mit zornig flammenden Bli>en.

„Ja, ſie hatte ſich nicht zureden laſſen wollen, bis ſie