Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 12.

84 E Dex Teufelsnedifus.

„Man wixd Dich ſehen, geliebtes Herz, wenn Du noh länger bliebeſt, eile, eile!“ bat Burkard in großem Schreten.

„Jh fann niht, i<h fann, i<h will Dich noh nicht laſſen, es wäre ja für immer!“ ſ{lu<zte ſie.

„Geh?, geh?, meine Kordula, uicht für immex, nur bis morgen. Die nächſte Nacht ſoll uns no< gehören. Komme wieder hierher an dieſen Pla. Jh bitte Dich, mein ſüßes Leben !“ ſtammelte er außer ſi<h vor Schmerz, Liebe und Schrecken, denn ſhon hörte ex in den Ställen Geräuſch, und man durfte Kordula um keinen Preis bei ihm ſehen.

„D ja, ja, morgen!“ jubelte ſie nun ganz zufrieden. „Ach, wäre es doch exſt wieder Abend, Geliebter!“ Und nah glühenden Küſſen trennten ſie ſich endlich.

Von dieſem Tage an war Buxkard Keller ein Anderex, wenn ex au< mit mehr Mühe, als ex je auf das Stu= dium der Wiſſenſchaften verwendet, ſich jeht in dex Ver= ſtellung übte.

Es dachte, außer der Urſula, in diefer Zeit auch Nie= mand daran, ihn zu beobachten, und wer es gewollt, dem hätte die Gelegenheit dazu gemangelt, denn al3 Burkard Keller an dem Morgen, dex auf jenes Zuſammenſein mit der Kordula folgte, in ſeines Herrn Gemach trat, da ſah ihn dieſer fremd und zornig an, kannte ihn nicht, ſchalt ihn und wollte ihn von dannen jagen.

Es half dem bis zum Tode Exbleichenden nichts, daß ex ſeine Macht über den Markgrafen zu üben verſuchte; ein furhtbarer Wuthausbruch deſſelben und wilde Raſerei war die Folge, und entſeht ſtanden die Markgräfin, Ux=

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