Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 2.

200 Etwas von dex Naſe.

Naſenlöcher als ein Zeichen von Stolz zwar, doh auch von Kraft und Muth aufgeſaßt, da „weitgeblähte Nüſtern“ ja zumeiſt nur an ſolchen Menſchen vorkommen, deren Bruuſtorgane und Athemapparat zu energiſcher Lebens= thätigfeit kräftig ausgebildet ſind.

Als Hauptformen der ausgewachſenen und DUL <hgebildeten Naſen hat man die langgeſtre>te, die gebogene, die geſpaltene, die di>fleiſhige und magere zugeſpißte unterſchieden, welche Formen eine beſtimmte, unter einander ſehr verſchiedene Charakteriſtit haben. Während die erſteren drei ganz auf urſprünglicher Bildung beruhen, gehen die leßteren beiden zum Theil auch mit aus der Lebensführung hervor.

Die di>fleiſchige, nicht ſelten zugleich auch rothgefärbte (Fallſtaff=) Naſe nämlich, die bei ſonſt glülicher Schädel-= bildung auf bequeme und lebensſrohe Sinnlichkeit ſchließen läßt, bringt ſchon das natürli<he Gefühl ſehr richtig mit übermäßiger Ernährung und Genuß geiſtiger Getränke in Beziehung; wie es denn phyſiologiſh merkwürdig genuz iſt, daß namentlich die lebteren, die beſonders auf das Gehirn wixfen, eine Anhäufung von Zellſtoff und von blut= reicher Subſtanz in dem äußeren Geruchsorgan herbei= führen.

Die magere zugeſpißte Naſe andererſeits iſt im Gegentheil oft ein Zeichen allgemeiner Abmagerung und, ſoweit die Lebensführung ferner in Betracht kommt, nicht ſelten die Folge gewohnheitsmäßigen Ziehens an der Naſenſpibe. Nicht nux bei Schnupfern, ſondern ebenſowohl bei denen, welche die Naſe oft dur die Finger ziehen, iſt es

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