Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 3.

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178 Jn lebte. Stunde.

Haupt, und ſein Knie. beugend blieb er lange ſo in tiefem Schweigen.

Ada war an ſeinex Seité-niedergeſunken, und aus deut Grunde ihrex reinen Seele ſtieg * ein heißes Gebet zum Himmel empor. E -:

So knieten fie neben einander, Hand in Handz ſie verz ſöhnt und heiligen Friedens voll, er den leßtenEReſt von Groll aus ſeiner Seele kämpfend.

Und endlich hatte auh er überwunden, und ex konnte nun aus vollſtem Herzen ſprechen : „Die Erde ſei thr leicht; ih habe vergeſſen und vergeben !“

„Dank, tauſend Dank,“ flüſterte Ada bewegt.

Als ſie ſich Beide von ihren Knieen erhoben, wollte

Ada ihre Hand aus der ſeinen löſen, aber Norbert hielt ſie feſt. Tief ſenkte ſich ſein Blik in die dunklen Augen des Mädchens , dann ſagte er leiſe: „Ada, ih habe Dich ge= liebt vom erſten Bli>e an, und doh bin ih niht einen Schritt vom Pfade dev Pflicht gewichen — ih wax gez bunden dux< mein Wort, Du durch den Willen Deines Vaters — in lehter Stunde ſind wir Beide frei gewor= den. Willſt Du nun mein Weib werden? Jh biete Dix ein Herz voll Lieb und Treue. ®

Sie ſah ihn mit leuchtenden Blicken an, dann ſenkte ſie das Haupt und hauchte ein leiſes, ſeliges SY

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