Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 3.

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Cuka Celovié

BEOGRAD Eine unglüklihe Dichterin.

Piographiſhe Skizze von Theodor Winkler. (Nachdru> verboten.)

Es war um die Mitte des Juli im Jahre 1797, als Friedrih Schiller, damals Profeſſor in Jena, eiten Brief von einex Dame erhielt, der dem Empfänger ein gewiſſes Jutereſſe einflößte. Die Unterſchrift lautete nur: Thereſe v. N. Das Anliegen der Abſenderin aber beſtand darin, der über Alles verehrte große Dichter möchte ſich geneigt finden laſſen, ein halbes Stündchen ſeiner koſtbaren Zeit zu opfern und auf die Durchſicht einer Reihe von poetiſchen Verſuchen zu verwenden, welche dem Briefe bei= lagen und von einem jungen Mädchen herrührten. „Luiſe“ wurde die Verfaſſerin genannt und hinzugefügt, ihre Leh= rerin ſei allein die Natux und ein für alles Schöne und Große begeiſtertes Herz; ſie ſelbſt wiſſe nichts von der Neberſendung ihrer Gedichte an den Herausgeber der „Hoxren“, um ſo aufmunterndexr für ihr Talent würde es ſein, wenn dieſelben vor des berühmten Meiſters Augen Gnade fänden und vielleicht des Abdrucks in den „Horen“ gewürdigt würden.