Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 3.

Von Johannes Buch. OIS

auh bis zu einem gewiſſen Grade gelungen; denn nicht allein, daß man die Pilze im Innern des erkrankten Menſchen oder Thieres aufgefunden und ihre Natur und ihr Weſen näher ſtudirt hat, nein, man hat es auh ver= ſtanden, ſie aus dem Organismus herauszuuehmen, auf künſtlich hergerichteten Nährböden zu züchten und hierauf von Generation zu Generation ſi< entwi>eln zu laſſen. Bon allgemeinem FJntereſſe dürfte es daher gewiß ſein, Einiges über die Art und Weiſe der Züchtung dieſer unſerer Todfeinde zu erfahren. Bevor wir jedo<h auf die Beſchreibung der Züchtungen der pathogenen (krankheit= erregenden) Spaltpilze eingehen, müſſen no< zum beſſeren Vexſtändniſſe für die Leſer über die in der Luft vorkom= menden Oxrganismen einige Erläuterungen vorausgeſchi>t werden.

Bekanntlich befinden ſich in der Luft größere Mengen von Staub, welcher ſi<h auf alle Gegenſtände lagert und ſogar in die feinſten Nißen und Fugen eindringt. Unter= ſucht man dieſen Staub mit dem Mikroſkop, ſo findet man in demſelben ſowohl belebte als au< unbelebte Körperchen von theils unorganiſcher, theils organiſcher Natux. Um die Luftſtäubchen bezüglich ihrer Zahl und ihrer Natux innerhalb einer gewiſſen Luftmenge feſtzuſtellen, haben die Profeſſoren Schröder und Duſch im Jahre 1856 ein Mittel ausfindig gemacht, die Luft mit= telſt Baumwolle zu filtrizren und den in dem Filter befindlichen Staub zu ſammeln. Dieſe Exſindung hat der franzöſiſche Gelehrte Paſleux praktiſch verwerthet, indem ex ſtatt der Baumwolle Schießbaumwolle nahm,