Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

16 : Der lebte Folfunger.

dem Licht erwächst, das in das dunkle Näthſel Eurer Geburt gefallen,“ ſagte ſie mit txübem Lächeln, „denkt an Magnus, den König Albrecht ermordet, wie einſt feinen __ _Vatex die eigene Mutter in den Teod geſchi>t — möget Fhr

bewahrt bleiben von dem düſteren Fluche, der die Leßten der Folkunger unerbittlich verfolgt, möget Ihr in Mar= garetha eine andere Mutter finden, als der Vater von Magnus ſie gehabt und als Margaretha ſie für Olaf geweſen.“

Hako ſchüttelte es wie Fieberfroſt. „Muß Euer Haß mit Gift ſpielen?“ rief er, „wollt Jhr mit dieſem Worte ſagen, daß Olaf ermordet ſei ?

Edda ſchlug das Auge zu Boden, wie ertappt auf einem Verbrechen, aber es koſtete ſie nur einen kurzen Kampf, und ihr Auge blite freier auf als vorher. „Jh danke Euch,“ ſagte ſie, „Fhr mahnt mich an alte Schuld. Aber ich will büßen, was ih gethan. Gebt mix das Pergament zurü>. J< gehe ſelbſt nah Kopenhagen, ih ſtelle mich der Königin, mag ſie mix das Urtheil ſprechen. F< werde ihr ſagen, was ih von Cuch ſchon in Lübe> gehört, wie ih Euch betrogen und was ih jebt erfahren. Harret des Ausgangs an einem ſicheren Orte, in Lübe> oder anderswo, ih werde Cu Botſchaft ſenden, wenn ih das vermag, ob Jhr in Margaretha eine Mutter oder eine Feindin habt. Kommt kein Bote, verurtheilt die Königin mich zum Kerker oder zum Tode — um ſo beſſer für mich, das wäre mix leichter, als wenn ihr Stolz die Rache an mix vex= ſ{mähte — dann handelt, wie Jhr wollt, aber jebt gönnt es mix, allein in die Höhle der Löwin zu treten und ihr zu beichten, was mein Haß an ihr verbrochen.“