Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.
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Hiſtoriſcher Roman. von E. H. v. Dedenroth, 17
Hafo ſchaute das Weib an, das er verachtet und ge= haßt, als es im Uebermuth Gebhard durch Koketterie ge= feſſelt und das er jeht bewundern mußte, wo es, zu ſtolz, um die Schande zu leugnen, ſi ſelber als verächtlih an= flagte, und mächtig ergriffen rief er: „Nein! Jch werde es niht dulden, daß Jhr Euch der Nache einer Frau pueis= gebt, wenn dieſe unwerth, über Euch zu richten, und i<h verde nie eine Mutter finden, wenn Margaretha Euch nicht zu verzeihen vermag. Jh gehe mit Euch, und bin ih König Hafon’'s Sohn, iſt Margaretha meine Mutter, ſo werde i< von threr Liebe nichts fordern, als daß ſie Magnus rächt.“ E
Edda antwortete nicht, aber ſie warf einen langen Blik auf Hako, als verſenke ſi< ihre Seele in die Gedanken des Mannes, der alſo zu ihr ſprach, als müſſe ſie thre Veberzeugung feſtigen, daß ex ſie niht täuſche, und in einem Anſchauen den Glauben daran gewinnen, daß die Gefühle, welche er in ihrer Bruſt wachgerufen, kein Trug. Was in ihr in diefem Momente vorging, iſt ſ{<hwer zu beſchreiben, denn es fand in ihr — wir möchten ſagen eine Läuterung ihres ganzen Weſens ſtatt, eine Kriſis, ähnlih der, in welcher der gährende Moſt alles Unreine und Unedle abſtößt, wo der ‘edle Wein ſich frei ringt von Allem, was ihn ſchon zu verderben drohte. i
Magnus hatte Alles gefehlt, was einen Menſchen über das Gewöhnliche erhebt, jeßt wax Edda’s Jntereſſe für einen Mann erwe>t, von dem ſie kaum zweifeln konnte, daß er der Sohn König Hafon’s und Margaretha's war, der leßte Folfunger, ſeit Magnus die Augen geſchloſſen; ex ſah
Bibliothek, Jahrg. 1886. Bd. VIL. 92