Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

18 ‘Der lebte Folkunger.

aus, als fönne er einer Krone Reſpekt verſchaffen, die ex trage — aber er trachtete nah keiner Krone, die mit Flu< beladen war, und ſein Herz, das ſich fehnte, eine Mutter zu finden, erbebte vor dem Gedanken, in ſeiner Mutter ein Weib zu finden, das er niht achten könne!

Es wax Edda, als ſei ihr dex Weg gezeigt, ſih zu xeinigen von Allem, was aus der Vergangenheit dunkel an ihr haftete, wenn ſie ſich demüthigte vor Margaretha, nicht um ihrem Haſſe zu fröhnen, ſondern um zu ſühnen, was ſie verſchuldet; es war ihr, als dürfe ſie nicht mehr trauern um Magnus, nun ſie in Hako einen edleren Erben der Folfunger erkannt, als ſei die Aufgabe ihres Lebens in eine xveinere, heiligere verwandelt.

Die Gräfin gab Befehl, Alles zu ihrer Abreiſe zu rüſten — die Hofmeiſterin erkannte ſie niht wieder, es ſchien, als habe ein Zauber Edda verjüngt und neues friſches Leben in ihre Adern gegoſſen. Da Edda nicht ganz ohne Urſache beſorgte, dex König könne ihrer Abreiſe Hinderniſſe in den Weg legen und ihr Schloß werde von den Spähern des Königs überwacht, traf ſie Vorbereitungen, zunächſt nah der Jnſel Gottland zu gehen und dort ein lübiſches Schiff zu beſteigen, unter der Flagge der Hanſa wax ſie und Hako vor den Verfolgungen des Königs ge= ſichert.

13.

Jn Litbe> hatte es der alte Senator v. WareudorÞ inzwiſchen bereits längſt bereut, daß ev Gebhard ein Schiff anvertraut; der Sohn kehrte nicht zurüd>, ſandie auch keine Nachricht, und es wax nicht zu zweifeln, daß die Gerüchte