Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.

Hiſtoriſcher Roman von E. H. v. Dedenroth. 25

„Das fürchtet er? J< ſah Eures Vaters Auge leuchten, als die beiden jungen Männer mix gelobten, ihr Schwert dem Sohne des unglüclichen Erich von Schweden zu weihen. Weiß er es ſchon, mit welchem ſ{hmählichen Verrath König Albrecht mix ſein Wort gebrochen hat, und könnte er es billigen, daß ſein Sohn zu dem Mörder des unglü>lichen Prinzen hält?“

„Es geht hier das Gerücht, daß Gebhard ſi an die Spihe vieler Unzufriedenen geſtellt habe, welche den Krieg mit Dänemark wünſchen, daß man Hako Torſlen ſür den e<ten Sohn des Königs Hafon exflären und zum Könige von Nortvegen ausrufen wolle; mein Vater fürchtet / daß der Senat der Hanſa Gebhard als Unruheſtifter und Re= bellen ächten könnte.“

In Cdda’s Zügen malte ſich ein Befremden , welches Blanka ſtußig machte. „Träume ih?“ ſagte die Gräfin, als traue ſie ihren Ohren niht, „wenn Jhr mir ſagt, daß folche Bedenken Euren Vater beunruhigen, wie konnte er alédann mix Gaſtlfreundſchaſt bieten? Wie kommt es, daß er mich gebeten hat, niht von Politik zu reden, anſtatt Erflärungen von mix zu fordern ? Ich habe ihm ſagen laſſen, daß i< na< Kopenhagen reiſe. Was denkt ex, was ih dort will?“

Blanka mochte der Gräfin nicht geſtehen, wie ihr Vater ſi geäußert hatte, und antwortete daher ausweichend, ſie ſagte, daß auch ſie heute das Weſen ihres Vaters befremdet habe. „Jh verſtehe ja nichts von dex Politik,“ ſeufzte fie, „ih fühle mi< nux von böfen Ahnungen gequält, es beängſtigt mich, daß Gebhard gar nichts von ſich hören läßt.“