Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 1/2

Yurumi: Allgemeines. 659

„Das Ausſehen des Yurumi“, ſagt Rengger, „iſt äußerſt häßlih. Sein Kopf hat die Geſtalt eines langen, ſhmähtigen, etwas nah unten gebogenen Kegels und endet mit einer kleinen, ſtumpfen Schnauze. Beide Kinnladen ſind glei lang; die untere hat nur wenig Bewegung, indem der Mund bloß wie eine Spalte erſcheint, welche höchſtens einen ſtarken Mannsdaumen aufnehmen kann; die Naſenlöcher ſind halbmondförmig, die Augen flein und tief im Kopfe ſißend, die Ohren gleichfalls klein, etwas über 2,5 cm breit, ebenſo lang und oben abgerundet. Der Hals ſcheint ſeiner langen Haare wegen di>er als der Hinterkopf; der Rumpf iſt groß, unförmig und von oben nah unten etwas breitgedrüdt;

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Yurumi (AMyrmecophaga jubata). !/12 natürl. Größe.

die Glieder ſind kurz, die Vorderarme breit und ſehr muskelig. Die vorderen Füße ſind mit vier Zehen verſehen, an denen ſi ein di>er, gleih Adlerskrallen zuſammengedrü>ter Nagel findet. Dieſer iſt an der erſten oder innerſten Zehe 4,5 cm lang und beinahe gerade, an der zweiten 1 cm lang, gebogen und am inneren Rande ſcharf; an der dritten hat er eine Länge von 6,5 cm und die nämliche Geſtalt wie der vorhergehende, nur daß er an ſeinen beiden Rändern ſcarf iſt; an der vierten Zehe endlih gleicht ex in der Größe und Form dem erſten. Fm Gehen und im Nuhezuſtande legt das Tier dieſe Nägel wie die Finger einer geſchloſſenen Hand, gegen die Fußſohle zurü>, indem es nicht mit der Fläche, ſondern mit dem äußern Rande der Sohle auftritt, wo ſich gleich hinter der äußerſten Zehe eine große Schwiele vorfindet. Es kann übrigens die Zehen nur ſo weit ausſtre>en, daß die Nägel mit der Fußſohle kaum mehr als einen re<ten Winkel bilden. Auf der Sohlenfläche bemerkt man mehrere kleine und gegen ihren hinteren Nand eine große Schwiele. 42%