Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 1/2

664 Achte Ordnung: Zahnarme; zweite Familie: Ameiſenbären.

angegeben: der Caguare erreiht demna<h kaum die halbe Größe des Yurumi. Er iſt, obgleih er mit ihm bis auf den Shwanz viel Ähnlichkeit hat, faſt no häßlicher als dieſer. Sein Kopf iſt verhältnismäßig niht ſo geſtre>t, auch nicht in eine ſo lange Schnauze auslaufend, der Oberkiefer länger als der untere, der Hals groß, der Rumpf breit, die Ohren ſind eiförmig und vom Kopfe abſtehend; die Füße ähneln denen des Ameiſenſreſſers, die Nägel der Vorderſüße ſind 2,5 und 5 cm lang, der Länge nah gebogen und an den Seiten zuſammengedrü>t, die der Hinterfüße kürzer, unter ſi gleih lang und wenig gebogen. Der di>ke, walzenförmige, muskelkräftige Wi>elſhwanz läuft ſtumpf nach der Spitze zu. Gerade, ſteife, rauh anzufühlende, glänzende Borſtenhaare überde>en die Wollhaare, welche an Rauhigkeit den erſteren kaum etwas nachgeben und ſi nur dur ſ<wache Kräuſelung unterſcheiden. Die einen und die anderen haben faſt gleiche Länge; am Kopfe ſind ſie kurz, am

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Tamandua (Tamandua tetradactyla). 1s natürl. Größe.

übrigen Körper etwa 8 cm lang. Am oberen Ende des Sqchulterblattes bildet die Behaarung einen Wirbel, ſo daß die Haare vor dem Schulterblatte mit den Spitßen nah vorn, hinter demſelben nach hinten ſtehen. Jhre Färbung iſt am Kopfe, mit Aus8nahme eines ſ{hwarzen Ringes ums Auge, ferner auf dem Nacken Rü>en, bis an das Kreuz, am Halſe, an der Bruſt, an den Vordergliedern, von der Mitte des Oberarmes und an den hinteren vom Kniegelenke an ſowie an den hinteren Teilen weißlihgelb; ein ſ<hwarzer Streifen zieht ſich vom Halſe rü>wärts über die Schultern und Seiten des Körpers und nümmt ſo raſh an Breite zu, daß er an den Seiten und den Hinterſchenkeln bereits die vorherrſchende Farbe bildet. Die Färbung wird übrigens bloß durch die Spigen der Haare hervorgebra<ht, denn die Wurzeln haben licht craulichgelbe Färbung. Die Spitze der Schnauze, die Lippen, Augenlider und Fußſohlen ſind na>t und von ſhwarzer Farbe, die Ohren und der Shwanz nur dünn behaart. Junge Tiere ſind durchaus weißlihgelb und nehmen erſt im zweiten und dritten Jahre allgemach die Färbung der erwahſenen an. Aber auch unter dieſen finden ſih Abänderungen: der ſhwarze Ring um die Augen fehlt, die ſonſt weißlichgelben Teile ſind gräulih oder rötlichgelb 2c.