Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 1/3

Tarpan: Vorkommen. Lebensweiſe. 41

der mix folgendes ſchreibt: „Zu Anfang der fünfziger Fahre bezeihnete man öſtlih vom unteren Dnjepr mit dem Namen Taxrpan ein Pferd von brauner Farbe, plumpem Baue, feinem Wudhſe, ſhwerfälligem Kopfe und etwas bogigem Umriſſe des Schnauzenteils. Dasſelbe wurde dort niht als verwildert, ſondern als wild angeſehen. Nah Ausſage der Herren Vaſell, welhe am unteren Dnjepr große Beſizungen hatten und durhaus zuverläſſige Leute waren, ſollte es in kleinen Trupps in den Steppen ſih aufhalten und gejagt

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Zarpan. ?/2s natürl. Größe.

werden. Übereinſtimmend mit dieſen Berichten fand ih die Mitteilungen der Schweizer Merz und Filibert auf dem Gute Atimanai am Aſowſchen Meere, niht weit von der ſo blühenden Anſiedelung der Mennoniten und Württemberger. Auch hier halten die eingeborenen und eingewanderten Bewohner das Tier für ein wildes. J<h ſchließe mich dieſen Anſichten an.“

Über die Lebensweiſe wird etwa das Nachſtehende berichtet. Man begegnet dem Tarpane immer in Herden, welche mehrere hundert Stück zählen können. Gewöhnlich zerfällt die Hauptmenge wieder in kleinere, ſamilienartige Geſellſchaften, denen je ein Hengſt vorſteht. Dieſe Herden bewohnen weite, offen- und hochgelegene Steppen und wandern von Ort zu Ort, gewöhnlih dem Winde entgegen. Sie ſind außerordentlich aufmerkſam und ſcheu,