Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 1/3

Beutelwolf: Verbreitung. Weſen. Nahrung. 691

Kühnheit und verdient ſchon aus dieſem Grunde ſeinen Namen. Ex richtet im Verhältniſſe zu ſeiner Größe ebenſoviel Schaden an wie ſein nördliher Namensvetter.

Die Nahrung des Zebrahundes beſteht aus allen kleineren Tieren, welche er erlangen und überwältigen kann, und zwar aus Wirbeltieren ebenſowohl wie aus wirbelloſen, von den Kerbtieren und Weichtieren an bis zu den Strahlentieren herab. Wo die Gebirge bis an die Seeküſten reichen und die Anſiedler noh nicht feſten Fuß gefaßt haben, ſtreift er zur Nachtzeit am Strande umher, ſchnüffelt und ſucht die verſchiedenartigſten Tiere zuſammen, welche die Wellen ausgeworfen haben. Muſchel- und andere Weichtiere, welche häufig

Beutelwolf (Thylacinus cynocephalus). 2,1 natürl. Größe.

geſunden werden, ſeinen die Hauptmaſſe ſeiner Mahlzeiten zu bilden, falls ihm das Glü nicht wohl will und ihm die See ein Le>ergericht bereitet, indem ſie ihm einen halbverfaulten Fiſch oder Seehund an den Strand wirft. Aber der Beutelwolf unternimmt auh ſ{hwierigere Jagden. Auf den grasreichen Ebenen und in den niedrigen, parkähnlihen Waldungen verfolgt er das ſchnelle Buſchkänguruh und in den Flüſſen und Tümpeln das Schnabeltier troß deſſen Shwimm- und Tauchfertigkeit. Wenn er beſonders hungrig iſt, verſ<hmäht er feine Speiſe und läßt ſi niht einmal von dem ſcharf bewehrten Kleide des Stacheligels zurü>ſ<re>en.

Man fängt das Tier, wenn es ſeine Raubzüge bis zu den Anſiedelungen ausdehnt, in Fallen oder jagt es mit Hunden. Letteren gegenüber verſteht es ſih gut zu verteidigen und zeigt dabei eine Wildheit und Bösartigkeit, welche mit ſeiner geringen Größe in keinem Verhältniſſe ſteht. Jm Notfalle kämpft es wahrhaft verzweifelt und mat einer ganzen Hundemeute zu ſchaffen.

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