Charakterologie

54 Die jyjtematijhen Typologien

V. Der Mahtmenjd. -

Selbitbejahung des eigenen Wejens vor aller Werterfajjung, Ditalität und Dajeinsenergie. Spranger jagt jehr richtig: der Machtmenjc bejaht zuerjt, ohne noch zu wiljen, ob er feine Bejahung auf einen Wert jtügen ann. Erfenntnis (Wahrheit) fommt nur als Mittel zum Zwed in Stage. Spranger zitiert als äußerjte Paradorie Nietjche: Wahrheit ijt die Art von Irrtum, ohne weldye eine bejtimmte Art von Lebewejen nicht leben fann. Zulegt überwiegt bei weitem die Überredung gegenüber der Überzeugung als Machtmittel. Nicht Wifjenfchaft aljo, jondern Rhetorit gehört zum Madıtmenjchen.

Öfonomijches und Ajthetijhes tritt in den Dienjt der Macht. Zum äfthetijchen bejteht noch eine Beziehung durd) das eigentümliche „Spielen“, den großen Anteil der Phantafie, den Entwurf von Plänen ujw. beim Macıttyp; durch das frühe Erperimentieren mit Macht in Spiel und Sport.

Zum Sozialen liegt eine Doppelbeziehung vor. An jich gegenjäßlic dazu jtehend, begründet dod; das Kollektiv erjt wirklid) die Macht, da es feine Alleinherrjcher ohne mindejtens einen „Apparat“ (Heer, Beamte, Derbündete ufw.) gibt. So entiteht eine jtarfe jozial-bindende Kraft des Machttriebes, wenn fie au dharafterologijh nicht dem jozialen Triebe entjpringt (der Liebe), jondern dem Gegenjpieler in uns — dem Kampf.

Im Religiöfen wird Gott als größte Machtperjönlichkeit gefaßt. Rein aus feinem Willen heraus jchuf er die Welt.

Die Madhteinitellung in reiner Sorm ijt grundfablos. Das Fiel ijt unvertüdbar, aber nur der Sorm nad) gegeben: ji jelbjt zu erhalten, oben zu bleiben unter allen Umftänden. Darum wechjeln das Syjtem und die Redtsauffaffung und alle Grundfäße je nady der realen Notwendigteit (Bismard).

Aber dieje auf den eriten Blid rein egoiftijch anmutende Einjtellung mündet zwingend ins Ethijche. Sittlihe Energie und Selbjtbeherrihung iit ebenjowenig wegzudenten wie Aufjhwung der ganzen Derjon durd) ihöpferifches Wollen. Energie ijt ein oft überjebener Urfaftor des Sittlihen.!)

1) Die Beziehungen des Madıtjtrebens zur Wertverwirflihung ijt eines der tiefften und „jhönjten“ charatterologijchen Probleme. Wie ein weltanjhaulicher „Troft“ ijt das von der Liebe am weitejten Entfernte in jeiner Auswirkung ihr wiederum am nädjten, — als ob die Welt jo gebaut wäre, dab fie gerade den rüdfichtslofeften Trieb dialektiih umjclagen läßt in den unperjönlichiten, fittlihften, der in äußerjter Selbjtzucht und Selbjtausnugung weit über das private