Charakterologie

60 Die jyjtematijchen Typologien

teftur diejer Rangorönungen.!) Man müjje dem Trunfjüchtigen dazu verhelfen, den höheren Wert des georöneten Lebens einzujehen. Die Schwietigfeiten einer jolhen Umitellung werden nicht verfannt. Es handelt fi natürlich nicht um intellektuelle Einjicht. Aber wenn man die Schwierigfeit zu Ende dentt, führt fie dahin, daß die Wertordnung eben doc nur Rejultat der öynamijchen Art des Charaters ift, und nicht umgefehrt diejer nad) ihr bejtimmt oder gar erzogen werden fann. Man muß eben doc) den Menjchen öynamijd ändern, feine innerjte Struktur, feine Luft und Unlujt von gewiljen Sirierungen ablöjen ufw., damit aus der Derjtandeseinjicht die ethilch umwandelnde „Kraft“ wird. Dak dann im Endergebnis ein anderer Wert erjtrebt wird, ijt charakterlich gejehen nur eine Begleiterjheinung. Die Ziele unjeres Lebens jind Aufgaben, Arbeiten, die zu leilten find, und nicht nebeneinanderliegende Orte, für deren Erteihung es nur einer bejtimmten Steuereinjtellung bedürfte, um jtatt des einen den anderen anzulaufen. Bei dynamijchen Prozejjen jagt die „Orts= angabe“ des Zieles nichts über das, was zu jeiner Erreihung geleiitet werden mußte. Döyjjeus fuhr nad Ithata und landete dort, aber das ijt nicht der Inhalt der Dödyjiee.

So ijt der charafterologijhen Orientierung an Wertinhalten in mehrfacher Hinficht eine Grenze gejtedt, die ihr im Grunde eine jehr geringe Stuchtbarfeit für die Charakterologie läßt. Die ganze Konzeption, vom Wertinhalt her das Charafterliche fajjen zu wollen, hat etwas Statijches an ji und wird damit dem dynamijchen, jchöpferiihen Wejen der Chatafterformung in feiner Weije gerecht.

5. Wertideal-Typen. (Die „Dierheit“ aller Wertbegriffe.)

Aus diejen Betrachtungen ergibt fich, dak diefe Werttypen natürlich feineswegs wert-volle Charaktertypen jchildern, jondern gerade im Gegenteil die durch inhaltliche Iolierung unwertig werdenden. Es wäre nun jehr wünjchenswert, daß aud) einmal das typijch Wertvolle verjchiedener Charakterformen gejchildert würde, bzw. daß zu den nach irgendeiner anderen Perjpeftive gejchilderten Typen ergänzend jeweils die wertideale Ausprägungsform hinzugefügt würde.

Der Typ jelbjt bejtimmt fich inhaltlidd — nad) der eriten und aud) weiterhin dominierenden Neigung. Der Held wird 3.B. bei aller Ein-

1) J, £indworsty, Der Wille. 3. Aufl. Leipzig 1923; derj., Willensjchule. Paderborn 1922.