Charakterologie

Wertideal-Typen 61

beziehung der anderen Werte das Direkte, das Aktive, das Sühren und Dorangehen lieben. Der Heilige wird das Indirekte, das Wachjenlajjen, das Sich-in=den-Dienititellen lieben, der Genius wird, audy wenn er als voller ganzer Menjch das Lebenspraftijche weitgehend einbezieht, doch vorwiegend auf jein Werf gerichtet bleiben ujw. Don diejer erjten Richtung her wäre dann aber jeweils die charatterlic) wertvollite Entwidlung zu jehildern ohne Rüdjicht darauf, ob fi) in ihr der Typ inhaltlich rein erhält.

Dabei würde man auf eine interejjante Struktur aller Wertbegriffe itoßen, die wegen der allgemeinen Bedeutung charakterlicher Wertideale in unjerer Zeit furz jtizziert werden joll:

Es zeigt jih nämlich folgendes Schema:

Wert + A .— > Unwert — A (3. B. das „Heldiiche”) (3. B. das Unbheldifche, Seige A und Shwädlicdhe) l A Unwert — B x —— > Wert + B (Das plumpe Drauflosgehen) (Bejonnenheit, Zurüdhaltung)

Sagen wir, es handelt jid) 3. B. um den Wert des Heldijchen. Ihm jteht zunädjit der fonträre Unwert (— A) gegenüber: das Seige. Dieje — A-Un-= werte nun lajjen fich interejjanterweife ausnahmslos als Entartungstypen eines neuen pojitiven Wertes auffajjen (+ B). Bei der Seigheit wäre das etwa die Bejonnenheit. Und dem jteht dann auf der A-Seite wieder ein fonträrer Unwert gegenüber (—B): hier die primitive Direftheit. (Plumpes Drauflosgeben.) Und genau wie jich auf der B-Seite der erite Unwert (—A = Seigheit) als Entartung eines Wertes (+ B = Bejonnenheit) zeigte, jo zeigt ji) der fonträre Unwert dazu (— B = plumpes Drauflosgehen) auf der AsSeite als Entartungsform des Ausgangswertes (+ A = Heldilhes). Das heißt: bei jedem Wert entiteht eine Dierheit von MWertbegriffen, die alle jo eng miteinander zujammenhängen, daß man 3.B. jehr gut daran tut, bei jeder Disfufjion das Gemeinte gegen die Örei übrigen Werte bzw. Unmwerte abzugrenzen. — Leider wird aber in den meijten Disfujjionen dieje vierfahhe Zufammengehörigteit gerade zu einer jyjtematiihen Derdrehung der Meinung des Gegners benußt. X jagt etwa, daß er das „Heldijche” verehre; Y antwortet damit, daß er diefe „plumpe Direftheit” gar nicht |häte. X jagt, daß Y wohl mehr das „Seige und Shwädjliche” Tiebe, und Y antwortet: „Nein, id) liebe das Bejonnene und Zurüdhaltende!” Jeder hat dabei dem pojitiven Wert, den der Gegner meinte, die negative Sorm untergejhoben. (—A und —B